Oscar-Preisträger Morgan Freeman wird 80 — und hält sich für weitere Rollen fit

Los Angeles · Wirklich schon 80? Morgan Freeman stürzt sich von einer Action-Rolle in die nächste. Das Alter bremst ihn nicht. Im Gegenteil: Der Terminplan des Oscar-Preisträgers ist prall gefüllt.

 Bereits 2012 erhielt Morgan Freeman die Goldene Kamera für sein Lebenswerk.

Bereits 2012 erhielt Morgan Freeman die Goldene Kamera für sein Lebenswerk.

Foto: dpa, soe kde

Haare und Bart sind längst ergraut. Einen Oscar, Golden Globe und eine Goldene Kamera für sein Lebenswerk hat er schon. Dazu eine Liste von über 50 Filmen, in denen Morgan Freeman mitspielte. Jetzt ist er 80 Jahre alt. An diesem Donnerstag feiert er Geburtstag. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. "Ruhestand? Bloß nicht! Nichts liegt mir ferner", sagte Freeman im April der Deutschen Presse-Agentur, kurz vor dem Kinostart der Action-Komödie "Abgang mit Stil".

"Wenn das Telefon für mich als Schauspieler irgendwann nicht mehr klingelt, dann will ich Regisseur sein oder Produzent. Irgendwie werde ich dabei bleiben, selbst wenn ich schon im Rollstuhl sitze", setzte der Leinwandveteran noch drauf.

Von Altersmüdigkeit keine Spur. Vor der Kamera schlägt er weiter schwungvoll zu. In der Kriminalkomödie "Abgang mit Stil" mimt er einen Rentner, der mit alten Freunden (gespielt von Alan Arkin und Michael Caine) eine Bank überfällt, um die Pension aufzubessern.

Fitnessraum neben Schlafzimmer

Mit Golf und Workouts hält er sich fit. "Ich hab einen Fitnessraum direkt neben meinem Schlafzimmer. Ich muss mir also nicht mal was anziehen, um zu trainieren", sagt er mit einem Augenzwinkern. "Und zwischen Training und Golf habe ich das Glück, meine Zeit mit einer relativ jungen — jünger als ich jedenfalls — unglaublich attraktiven Lady verbringen zu dürfen. Und das ist sehr belebend".

Der vierfache Vater, der bereits Urgroßvater ist, hat zwei Ehen hinter sich. 2008 trennte er sich nach 24-jähriger Ehe von seiner zweiten Frau Myrna. Die Namen seiner Begleiterinnen hält er seither unter Verschluss.

Beruflich war Freeman eher ein Spätzünder. Erst mit 50 Jahren startete der Schauspieler in der Filmszene richtig durch. Der Preisregen für ihn begann mit der Gangsterrolle in "Glitzernder Asphalt" (1987). Sie brachte Freeman die erste von fünf Oscar- Nominierungen ein. In dem Film "Miss Daisy und ihr Chauffeur" glänzte er 1989 als geduldiger Fahrer einer schrulligen Südstaaten-Dame und erhielt dafür auch einen Golden Globe.

Pausenlos vor der Kamera

Weitere Oscar-Nominierungen gab es für "Die Verurteilten" und für seinen Auftritt als erster schwarzer Präsident Südafrikas, Nelson Mandela, in "Invictus". Er gewann die Trophäe als bester Nebendarsteller in der Rolle eines ausgemusterten Preisboxers in Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" (2004).

Pausenlos und in jeder erdenklichen Rolle steht Freeman vor der Kamera: als Sergeant in "Glory" (1989), als alter Gangster im Eastwood-Western "Erbarmungslos" (1992), als Gefängnisinsasse in "Die Verurteilten" (1994), als himmlisch gelassener Gott in "Bruce Allmächtig" (2003), als todkranker Buddy von Jack Nicholson in der Tragikomödie "Das Beste kommt zum Schluss" (2007). In Christopher Nolans "Batman"-Serie mimte er den smarten Manager Lucius Fox, in "Die Unfassbaren" einen gewieften Zauberkünstler, an der Seite von Scarlett Johansson als "Lucy" einen Top-Hirnforscher.

Er wehrt sich dagegen, als schwarzer Schauspieler bezeichnet zu werden. Selbst seine fiktive Rolle als erster schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten in "Deep Impact" (1998) wollte der Charakter-Darsteller nicht unter dem Rassenaspekt sehen. "Ich spiele nicht den ersten schwarzen Präsidenten. Ich spiele einen Präsidenten, der zufällig schwarz ist."

In den kommenden Monaten ist Freeman voll ausgebucht. Für die Doku-Serie "The Story of Us With Morgan Freeman" geht er auf Weltreise, um in verschiedenen Kulturen Themen wie Liebe, Freiheit und Glauben zu erforschen.

Freeman-Fans können sich auf den Kinostart seiner Action-Komödie "Villa Capri" im November freuen. Tommy Lee Jones und Freeman sind Rivalen, die beide Golf und Frauen mögen, sich dann aber gegen Mafia-Bösewichte verbünden müssen.

Für 2018 wartet der nächste Terror-Plot auf den ergrauten Star. In dem Action-Drama "London Has Fallen" (2016) glänzte er als cooler US-Vizepräsident, der mit Gerard Butler als Leibwächter und Aaron Eckhart als US-Präsident in London in ein Terror-Inferno gerät. Für die geplante Fortsetzung "Angel Has Fallen" ist Freeman schon an Bord.

(dpa)
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