Golden Globes 2017 Meryl Streeps emotionale Attacke auf Donald Trump

Los Angeles · Während ihrer Danksagung bei der Verleihung der Golden Globes kritisierte Schauspielerin Meryl Streep den künftigen US-Präsidenten Donald Trump scharf. Auch Gastgeber Jimmy Fallon konnte sich einige Seitenhiebe nicht verkneifen.

Es war nicht nur der Abend der strahlenden Hollywood-Ikonen, sondern auch der politischen Statements. "Wenn die Mächtigen ihre Position benutzen, um andere zu tyrannisieren, dann verlieren wir alle", sagte Streep am Sonntag bei der Entgegennahme des Cecil B. Demille Preises für ihr Lebenswerk.

Die eindrücklichste Szene des Jahres sei für sie nicht in einem Film gewesen, sondern als Trump in einer Wahlkampfrede die Bewegungen eines körperlich Behinderten nachgeäfft habe. "Dieser Instinkt, andere zu demütigen, zieht sich in den Alltag von uns allen."

Zuvor hatte Streep bereits über die Herkunft vieler der nominierten Stars gesprochen. Hollywood sei voll von Ausländern. "Wenn wir sie alle aus dem Land werfen, gibt es für uns nichts mehr zu schauen außer Football und Mixed Martial Arts", sagte Streep über den Kampfkunst-Sport, von dem Trump ein großer Fan ist.

Wenig später äußerte sich Trump in einem Telefoninterview der "New York Times". Er sei von Streeps Kritik "nicht überrascht", sagte er und bezeichnete Streep als "eine Hillary Freundin" in Anspielung auf die unterlegene Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton. Er habe die Verleihung der Golden Globes zwar nicht gesehen. Er sei aber schon früher von "liberalen Filmleuten" attackiert worden.

Auch über Twitter äußerte sich Trump nachher und bezeichnete Streep als eine der "am meisten überschätzten Schauspielerinnen in Hollywood".

Auch der Moderator und Komiker Jimmy Fallon, der durch den Abend führte, nahm den künftigen US-Präsidenten auf die Schippe. Die Hauptfigur in der Komödie "Florence Foster Jenkins" sei die schlechteste Opernsängerin aller Zeiten gewesen. "Und selbst sie hat es abgelehnt, bei Donald Trumps Amtseinführung aufzutreten", so Fallon in seiner Eröffnungsrede. Die Verleihung sei "einer der wenigen verbleibenden Orte, an denen Amerika das direkte Wahlergebnis würdigt."

(mro/dpa)
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