Kinofilm "Trumbo" "Breaking Bad"-Star mit neuer Rolle

Regisseur Jay Roach erzählt in "Trumbo" die Geschichte des Drehbuchautoren Dalton Trumbo. Als Kommunist mit einem Berufsverbot belegt, durfte er in Hollywood nicht selbst veröffentlichen und so brachten seine Geschichten andere ins Kino. Gespielt wird Trumbo von "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston.

"Trumbo": Bryan Cranston aus Breaking Bad ab sofort im Kino
Foto: dpa, hjb bsc

Bryan Cranston ist durch eine schräge Rolle berühmt geworden: als der krebskranke, Drogen kochende Chemielehrer Walter White in der erfolgreichen US-Fernsehserie "Breaking Bad". Da trat er einmal nur mit Feinripp-Unterhose im Wohnwagen vor die Kamera.

Für "Trumbo" steigt der US-Schauspieler nun halbnackt in die Badewanne, vor sich eine Schreibmaschine, auf der er wie besessen tippt. Diesmal spielt Cranston eine reale Figur, den legendären Drehbuchautoren Dalton Trumbo (1905 - 1976), der in Hollywoods goldener Ära zu den hochbezahlten Schreibern zählte.

Doch "Trumbo" dreht sich um ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Traumfabrik. Der geniale Autor, der Drehbücher für Filme wie "Ein Herz und eine Krone", "Spartacus" und "Papillon" lieferte, hatte als Mitglied der "Hollywood 10" jahrelang Berufsverbot und musste heimlich unter Pseudonym schreiben. Er hatte sich 1947 mit neun anderen Hollywood-Größen geweigert, vor dem Komitee für "Unamerikanische Umtriebe" des Abgeordnetenhauses in Washington über sein Verhältnis und das seiner Kollegen zur Kommunistischen Partei auszusagen. Wegen Missachtung des Kongresses kam er für elf Monate ins Gefängnis.

In den Händen von Komödienregisseur Jay Roach wird das Biopic zu einer unterhaltsamen, menschlichen Hollywood-Story, mit schillernden Charakteren, wie den Schauspielern Edward G. Robinson und Kirk Douglas, Regisseur Otto Preminger und der Gesellschaftskolumnistin Hedda Hopper.

Es fängt idyllisch an: Trumbo lebt mit seiner Frau Cleo (Diane Lane) und den Kindern auf einem Landsitz bei Los Angeles. Er ist gefragt, hat Geld und einflussreiche Freunde. Vor allem ist der engagierte Linksliberale gewitzt, schlagfertig und nie um Worte verlegen.

Glaubhaft vermittelt Cranston Trumbos Genie. Nicht einmal die Monate hinter Gittern können seine Schreibkraft bremsen. Auch nicht die harten Jahre nach seiner Entlassung, als der geächtete Kommunist in Hollywood praktisch ein Arbeitsverbot hat. Unter falschem Namen schreibt er wie besessen weiter.

Cranston hat ein glänzendes Ensemble zur Seite. Oscar-Preisträgerin Helen Mirren spielt die erzkonservative Klatschkolumnistin Hedda Hopper, die Hüte liebt und Kommunisten hasst. John Goodman wird zu dem großmäuligen B-Movie-Produzenten Frank King, der Trumbo trotz Berufsverbot Aufträge gibt. "Trumbo" ist ein würdiger Tribut an das Schreibgenie.

Trumbo, USA 2015 - Regie: Jay Roach, mit Bryan Cranston, Diane Lane, Helen Mirren 125 Min.

(dpa)
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