Kinostart von "Tango Pasión" Dokumentation über Tango in Berlin

Düsseldorf · Bevor Kordula Hildebrandt ihren Dokumentarfilm "Tango Pasión" über die Tangoszene in Berlin drehte, hatte sie mit diesem Tanz nichts am Hut. Aber während der Recherchen passierte ihr genau das, was allen widerfahren war, die sie mit der Kamera begleitete: Sie verfiel dieser einzigartigen Art zu tanzen.

"Tango Pasión" im Kino - Dokumentation über Tango in Berlin
Foto: dpa, nic

Wer Tango tanzt, erkennt in diesem Film viele Protagonisten der Berliner Szene wieder: berühmte Lehrer und bekannte Veranstalter, Musiker und Instrumentenbauer, Praktiker und Theoretiker, Locations und Events. Die Interviewpartner beschreiben ihre Passion, erzählen, wie Tango Argentino in den 80er Jahren nach Berlin kam, beschreiben die Besonderheiten der Tango-Szene in der Hauptstadt. Ihre Statements stehen unverbunden nebeneinander. So ergibt sich ein Mosaik, aber kein Bild.

Schön anzusehen, aber ebenfalls nicht besonders erhellend sind die dazwischen geschnittenen Tanzszenen: Ausschnitte aus Shows und Gala-Auftritten oder Aufnahmen von alltäglichen Milongas - bevorzugt an ungewöhnlichen, aber bildstarken Veranstaltungsorten wie dem Hauptbahnhof oder unter Wasser.

Gleich zu Beginn des Films lässt Hildebrandt einen Südamerikaner erklären, dass Deutsche gar nicht in der Lage seien, Tango zu verstehen - und widerlegt dann 87 Minuten lang diese These. Tango bedeutet für all diese Menschen enorm viel, aber eben auch für jeden etwas völlig anderes.

Wie viele unterschiedliche Auffassungen darüber, was Tango ist, Platz finden in dieser kleinen Welt - das ist vielleicht die interessanteste Erkenntnis dieses Films.

(dpa)
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