"Shaun das Schaf" im Kino Chaotisch, lustig, einfach gut

München · "Shaun das Schaf" braucht keine Worte. Ein Augenklimpern hier, ein Lippenkräuseln dort und schon ist klar: Das wollige Knettier und seine Freunde hecken etwas aus. Nach ihrem Fernsehauftritt kommen die Abenteuer nun ins Kino – gewohnt wortlos, aber mit um so mehr Spaß.

"Shaun das Schaf": Chaotisch, lustig, einfach gut
Foto: dpa, bsc

"Shaun das Schaf" braucht keine Worte. Ein Augenklimpern hier, ein Lippenkräuseln dort und schon ist klar: Das wollige Knettier und seine Freunde hecken etwas aus. Nach ihrem Fernsehauftritt kommen die Abenteuer nun ins Kino — gewohnt wortlos, aber mit um so mehr Spaß.

Ursprünglich war Shaun nur ein Schaf in der oscarprämierten Knetfiguren-Serie "Wallace & Gromit". Doch mittlerweile ist das freche und schlaue Tier mit den Kulleraugen selbst ein Star: Seit 2007 hat es eine eigene Fernsehserie, nun kommt es sogar ins Kino mit "Shaun das Schaf - Der Film". 85 Minuten nur mit Knetfiguren und ohne Dialoge - kann das funktionieren? Es kann, und wie. Die Regisseure Richard Starzak und Mark Burton haben ein wunderbares, komisches und überaus spannendes Abenteuer geschaffen, das mit seinem Charme und seinen lustigen Ideen viele andere Kinderfilme in den Schatten stellt und kleinen wie großen Zuschauern gleichermaßen Spaß macht.

Die Stars: Selbstverständlich Shaun, der Hund Bitzer, der Bauer mit seinem strubbeligen Haarschopf und die ganze Schafherde. Durch einen dummen Zufall landet der Bauer ganz allein in der Großstadt. Er hat sein Gedächtnis verloren und keine Ahnung, wer er ist und wo er herkommt. Völlig orientierungslos irrt er umher. Schuld daran ist Shaun - deshalb will das Schaf alles in Ordnung bringen. Entschlossen fährt es in die Stadt, um den Bauern zu suchen. Auch Bitzer und die ganze Herde folgen kurz darauf. Um nicht aufzufallen, verkleiden sich alle als Menschen. Das herrenlose Hundemädchen Slip hilft ihnen. Trotzdem ist ihnen bald der böse Tierfänger Trumper auf den Fersen, während sich der ahnungslose Bauer sein Geld als Friseur verdient.

Wer die nur wenige Minuten langen Folgen der Knetfiguren-Serie liebt, wird auch den Film begeistert verfolgen. Liebevoll haben die Macher von Aardman Animation rund um Peter Lord, David Sproxton und Nick Park alles bis ins kleinste Detail ausgestattet - und dabei viele lustige Ideen einfließen lassen. Sie zeigen, dass es weniger auf Kraft und Gewalt, als vielmehr auf Köpfchen und gute Ideen ankommt.

Klar, dass Shaun und seine Freunde voller Einfälle stecken, um ihren Willen durchzusetzen. Wie zum Beispiel bringt man den Bauern zum Einschlafen, um ungestört feiern zu können? Man lässt ihn Schäfchen zählen, immer wieder, bis er endlich, endlich gaaaaanz müde wird und selig schnarcht. Psssssst!

Das Schöne dabei: Auch wenn die Schafe ihren Bauern austricksen, meinen sie es nie wirklich böse. Ihre Frechheiten und Streiche sind stets so verschmitzt und charmant, dass man ihnen früher oder später alles verzeiht, erst recht, wenn sie mit den Augen klimpern. Kleine Kinder können lernen, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und sich nicht beirren zu lassen. Und auch für Erwachsene gibt es einige Erkenntnisse, zum Beispiel, was wirklich wichtig ist im Leben: Freunde, Familie und schöne Erinnerungen. Und dass es sich lohnt, die Welt öfter aus der Schaf-Perspektive zu sehen: unvoreingenommen, ohne Angst vor Chaos und mit der Gewissheit, dass sich mit Humor und Leichtigkeit vieles im Leben besser meistern lässt.

(dpa)
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