Kinokritik "King Arthur: Legend of the Sword" Der Mann, der nicht herrschen will

Düsseldorf · Guy Ritchie verfilmt die Artus-Sage neu. "King Arthur: Legend of the Sword" ist aber mehr als die x-te Nacherzählung einer uralten Legende. Und David Beckham spielt auch mit.

Regisseur Guy Ritchie hat die berühmte Sage modernisiert und als hochspannendes, rasantes und überraschend lustiges Kinoabenteuer in Szene gesetzt, auch in 3D. Charlie Hunnam, bekannt aus der Serie "Sons of Anarchy", spielt diesen Arthur, der keine Ahnung von seinen adeligen Wurzeln hat. Aufgewachsen in einem Bordell, ist er nun einer der Großen in der Londoner Unterwelt. Doch dann zieht er das Schwert Excalibur aus einem Stein und erfährt, dass er der Sohn des ermordeten Königs Uther Pendragon ist und damit der rechtmäßige Herrscher von Britannien. Ein Held, der keiner sein will, der aber trotzdem seiner Bestimmung nicht entkommen kann.

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Der machtbesessene Vortigern (Jude Law) hat nach dem Mord an seinem Bruder Uther den Thron an sich gerissen und regiert mit eiserner Hand. Um König zu bleiben, tut er alles und paktiert sogar mit dem mächtigen Zauberer Mordred, der Britannien ins Verderben stürzen will. Die größte Angst hat er jedoch vor seinem Neffen Arthur. Uther konnte das Kind in Sicherheit bringen, bevor er ermordet wurde. Vortigern fürchtet, dass Arthur nun Jahre später nach Camelot zurückkehren und Anspruch auf die Krone erheben könnte. Das wäre im Sinne der Rebellen und ihres Anführers Bedivere (Djimon Hounsou), die Vortigern stürzen und Arthur zum König machen wollen. Kleiner Haken: Der junge Mann möchte nicht, weder König werden noch regieren.

Macht und Ruhm? Kein Interesse. Warum sollte man die Welt retten, wenn es doch zu Hause so angenehm ist? Der Film macht aus dem edlen Ritter einen Anti-Helden, schlau, frech und selbstbewusst, aber auch bequem. Mit Excalibur kann er auch nichts anfangen. Im Gegenteil. Immer, wenn er es ergreift, erleidet er einen Schwächeanfall und hat furchterregende Visionen, von einem kleinen Kind, einem König und einem rotglühenden Feuerwesen, um das Rauch wabert. Schatten der Vergangenheit, die ihm die Kraft rauben, stellt die Magierin The Mage (Astrid Bergès-Frisbey) fest, eine starke Frau, die Arthur mit ihrer Zaubermacht zur Seite steht, während der große Merlin sich nur kurz blicken lässt.

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Foto: Screenshot/Disney

Was Ritchie ("Sherlock Holmes") und sein Team auffahren, ist gewaltig. Überirdisch große Kriegselefanten, die alles kleinschlagen und auf deren Rücken ganze Paläste errichtet sind. Schlangen dick und lang wie U-Bahn-Züge. Und Kerle, die vor nichts zurückschrecken, darunter auch der Ex-Fußballer David Beckham, der einen kurzen Auftritt als vernarbter Wachsoldat im Dienste Vortigerns hat. Dazu eine Musik mit aufpeitschendem Rhythmus und harten Beats, grandios komponiert von Daniel Pemberton.

King Arthur: Legend of the Sword, USA/Australien 2017 - Regie: Guy Ritchie, mit Charlie Hunnam, Jude Law, Katie McGrath, 127 Min.

(dpa)
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