"Das ewige Leben" im Kino Schöner leidet niemand an Kopfweh

Düsseldorf · Ganz unten. Brenner ist ganz unten angekommen. Kein Geld, kein Job, keine Aussichten. Da bleibt nur eines: Die ungeliebte Rückkehr ins elterliche Haus nach Graz. Im dem Krimi "Das ewige Leben" mit dem österreichischen Kult-Ermittler und Ex-Polizisten Simon Brenner (Josef Hader) holt den Anti-Helden seine Vergangenheit ein.

"Das ewige Leben" mit Josef Hader im Kino
Foto: dpa, bsc

Ein "Bubenstreich mit Pistole" ist der Dreh- und Angelpunkt einer ziemlich humorfreien, eher melancholischen Geschichte um einen mysteriösen Selbstmordversuch, mehrere Morde, einen genauso verliebten wie skrupellosen Polizeichef (Tobias Moretti) und eine rachsüchtige Psychiaterin (Nora von Waldstätten).

Brenner, fast ständig von höllischem Schädelweh gefoltert, hat erstmals Angst um sich. Er hat eine Kugel im Kopf, ein früherer Kumpel wird in seinem Ramschladen erschossen - es läuft richtig schlecht für ihn in seinem trostlosen Heim. Auch die "sexuelle Enthemmung", die ihm der Arzt als mögliche Spätfolge des Kopfschusses in Aussicht stellt, will sich partout nicht einstellen.

Hatte er als Sanitäter, Privatdetektiv und Schuldeneintreiber in den ersten drei Filmen nach Romanen von Wolf Haas ("Komm, süßer Tod", "Silentium", "Knochenmann") noch seine Amouren, ist diesmal auch dieses Kapitel eher freudlos knapp. Überhaupt: Von der tragisch-komischen Figur des zutiefst unangepassten, grüblerischen ehemaligen Beamten bleibt jetzt fast nur noch die Tragik.

Nach den Jahren als einsamer Cowboy in Österreich spüre Brenner, "dass man mit dieser Lebensweise irgendwann als einsamer Mindestrentner enden wird. Da ist dann am Ende der Coolnessfaktor stark eingeschränkt", bekannte der 53-jährige Hader im Interview mit dem österreichischen Magazin "News".

Brenner-Spezialist und Regisseur Wolfgang Murnberger setzt diesmal eher auf bedeutungsschwangere Blicke denn auf flott-kecke Sprüche. Immerhin darf Brenner zumindest auf seinem geliebten Moped ein paar glückliche Momente erleben und den Polizisten erklären, er habe eine Helmbefreiung. Wieso? "Ich habe Schuppenflechte."

Am Ende wartet - im Gegensatz zum Buch - ein Bier am Imbiss "Endstation".

(dpa)
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