"Dating Queen" im Kino Komödien-Meister Judd Apatow wieder gut in Form

Düsseldorf · Zehn Jahre ist es her, dass Judd Apatow in seiner ersten Regiearbeit den verzweifelten und rührenden Versuch eines 40-jährigen Mannes zeigte, endlich seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Die erfolgreiche Komödie mit Steve Carell ("The 40 Year Old Virgin") legte den Grundstein für Apatows Karriere als Regisseur, Drehbuchautor und auch Produzent.

Amy Schumer als Reporterin in "Dating Queen
Foto: dpa, sab

Der Amerikaner ist mitverantwortlich für Komödienhits wie "Brautalarm". In "Dating Queen" nun gibt die New Yorker Komödiantin Amy Schumer (34) eine bindungsgestörte Reporterin, die von einem One-Night-Stand zum nächsten jagt. Es ist dies die erste größere Kinorolle der blonden Amerikanerin. Das Drehbuch zum Film stammt von Schumer selbst, die Regie aber kommt vom Komödien-Meister Apatow. Auch Oscar-Gewinnerin Tilda Swinton ist mit von der Partie.

Das kommt also dabei heraus, wenn einem der eigene Vater in der Kindheit eintrichtert, die Monogamie sei ein großer Irrtum: Amy hat sich den Rat so sehr zu Herzen genommen, dass sie nun quasi jede Nacht mit einem anderen Kerl verbringt, wobei sie es dringend zu vermeiden sucht, mit diesem auch noch zu frühstücken. Sie nimmt sich beim Sex, was sie will; ob der Mann dabei auf seine Kosten kommt, ist ihr rundweg egal.

Ihre Schwester hat einen anderen Weg eingeschlagen, mit Mann und Stiefsohn und baldiger Schwangerschaft. Amy, die bei einem ziemlich zynischen Lifestyle-Heft als Redakteurin arbeitet, verachtet das öde Leben ihrer Schwester und ist doch tief in ihrem Herzen neidisch. Das aber merkt Amy, die mit ihrer Art überall aneckt, erst so richtig, als sie sich in einen Sportarzt verliebt (Bill Hader). Der hedonistische Lebensentwurf der Protagonistin wird auf die Probe gestell. Es gibt keinen zweiten Regisseur, der es so gut versteht, Humor und Klamauk mit einer Prise an Ernsthaftig- und auch Traurigkeit kurzzuschließen.

(dpa)
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