Öffentlich-rechtliche Sender dominierten Grimme-Preise in Marl verliehen

Marl (RPO). Am Freitagabend wurden die diesjährigen Adolf-Grimme-Preise im Stadttheater Marl verliehen. Die meisten Auszeichnungen gingen nach Angaben des Adolf-Grimme-Instituts an öffentlich-rechtliche Sender. Insgesamt wurden von drei Jurys zwölf Produktionen der Wettbewerbskategorien Fiktion, Information & Kultur und Unterhaltung geehrt.

TV-Stars bei 46. Verleihung des Grimme-Preises
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Das ZDF ist mit sechs Produktionen Spitzenreiter. Rund 60 Fernsehproduktionen, die meisten von öffentlich-rechtlichen Sendern, waren nominiert worden. Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für herausragende Verdienste um das Fernsehen ging an den Fernsehmacher Alexander Kluge.

Im Bereich Fiktion ist das ZDF der große Gewinner und erhielt vier von fünf Preisen. Ausgezeichnet wurden die ZDF-Filme "Ein halbes Leben", "Kommissar Süden und der Luftgitarrist", "Mörder auf Amrum" und "Die Wölfe". Regisseur Dominik Graf bekam für den Krimi "Kommissar Süden" seinen mittlerweile achten Grimme-Preis. Eine Ehrung erhielt auch die ARD/WDR-Produktion "Frau Böhm sagt Nein".

In der Kategorie Unterhaltung wurden die Talksendung "Inas Nacht" (ARD/NDR) mit Entertainerin Ina Müller und die ZDF-Nachrichtensatire "heute show" mit Oliver Welke ausgezeichnet.

In der Kategorie Information & Kultur ging der Grimme-Preis an fünf Produktionen. Eine Ehrung erhielt die Produktion "Galileo Spezial - Karawane der Hoffnung" auf ProSieben, in der Rüdiger Nehberg bei seinem Einsatz im Kampf gegen die Beschneidung junger Mädchen begleitet wird. DSF-Autor Aljoscha Pause bekam einen Grimme-Preis "Spezial" für den Film "Tabubruch", der Homosexualität im Profi-Fußball thematisiert.

Weitere Preise gingen an die Dokumentarfilme "Eisenfresser" (BR/Arte/RBB) von Shaheen Dill-Riaz, "Henners Traum" (ZDF) von Klaus Stern und "Tiananmen" (ARD/WDR/Arte/NDR) von Thomas Weidenbach und Ming Shi.

Helmar Weitzel bekam für seine Darstellung in "Willi wills wissen - Wie macht der Künstler Kunst?" (BR) den Sonderpreis Kultur des Landes NRW, der von Landesmedienminister Armin Laschet (CDU) übergeben wurde. "Der Preis darf aber auch als Würdigung der Gesamtleistung von Weitzels Arbeit betrachtet wer­den, denn Weitzel beeindruckt nicht nur Kinder, sondern auch Erwach­sene durch seine Unbefangenheit und Natürlichkeit", sagte Laschet laut vorab veröffentlichten Redeauszügen. Weitzels Authentizität sei die Basis für den Erfolg - "man nimmt ihm immer ab, dass sein Wis­sensdurst nicht nur gespielt ist".

Der Publikumspreis der Marler Gruppe ging an Carmen Butta und René Dame für ihre "360 Grad - GEO Reportage: Die Bambusbahn von Kambodscha" (Arte). Mit dem Eberhard-Fechner-Förderstipendium wurde Astrid Schult für die Dokumentation "Der innere Krieg" (ZDF) ausgezeichnet.

Der Adolf-Grimme-Preis wurde 1961 vom Deutschen Volkshochschul-Verband gestiftet und wird seit 1964 alljährlich in Marl verliehen. Mit ihm werden Fernsehsendungen und -leistungen ausgezeichnet, "die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind".

(DDP/jre)
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