Kernige Komödie "Die Kleinen und die Bösen"

Hotte ist der Typ Mann, dem man keine Kinder anvertraut. Zwei Jahre Ballermann waren der Höhepunkt seiner Karriere. Doch das ist lang her. Sein Bewährungshelfer Benno war mal ein engagierter Sozialarbeiter. Doch auch das ist lang her, inzwischen ist er so oft hintergangen worden und hat so viele Hottes scheitern sehen, dass er gegen Nachmittag nur noch auf die Uhr starrt. Und Punkt 16 Uhr den Anrufbeantworter scharfstellt.

Doch es kommt Bewegung in sein Leben, als Hotte plötzlich auf seine beiden Teenager-Kinder aufpassen soll und das bald furchtbare Konsequenzen hat. Außerdem ist da diese hübsche Kellnerin in seiner Stammkneipe, die von der Wirtschaftskrise in Portugal nach Deutschland gespült wurde. Und wenn dann plötzlich eine größere Summe Geld ins Spiel kommt, ist selbst auf einen Bewährungshelfer kein Verlass mehr. "Die Kleinen und die Bösen" ist eine warmherzige, schwarze Komödie in prekärem sozialen Umfeld.

Von den Autoren ebenso kerniger Milieusatiren wie "Was nicht passt, wird passend gemacht". Komische Unterhaltung mit liebevoll gezeichneten Figuren wie Papa Hotte, der von Peter Kurth wunderbar kleinkriminell gespielt wird. Und Christoph Maria Herbst ist zurück am Schreibtisch. Nur netter, was ihm schwerfällt, aber auch seine Reize hat.

(dok)
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