Video im Netz aufgetaucht Courtney Love warnte schon 2005 vor Harvey Weinstein

Düsseldorf · Im Belästigungsskandal rund um Harvey Weinstein werden immer mehr Stimmen laut. Inzwischen haben sich etliche Hollywoodgrößen zu Wort gemeldet. Auch Sängerin und Schauspielerin Courtney Love warnte ihre jungen Kollegen vor dem Hollywood-Produzenten - und das bereits im Jahr 2005.

 Courtney Love bei der "Vanity Fair Party" der Oscars 2016 (Archivfoto).

Courtney Love bei der "Vanity Fair Party" der Oscars 2016 (Archivfoto).

Foto: afp, ASG, eh

Nahezu täglich sickern Details und neue Vorwürfe gegen Harvey Weinstein durch. Offenbar hat der 65-Jährige jahrelang Frauen sexuell belästigt. Selbst Superstars wie Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Hollywood-Produzenten.

Der Skandal scheint weitaus größere Ausmaße zu haben, als zunächst angenommen. Ein Video, das nun im Netz aufgetaucht ist, nährt die Spekulationen um eine jahrelange Missbrauchsgeschichte noch weiter.

In einem kurzen Interview aus dem Jahr 2005 wurde die Sängerin und Schauspielerin Courtney Love auf dem roten Teppich gefragt, ob sie einen Tipp für jungen Schauspielerinnen habe, die gerade erst nach Hollywood gezogen sind. Die heute 53-Jährige zögerte zunächst und sagte: "Ich könnte wegen Verleumdung angeklagt werden, wenn ich das jetzt sage." Doch dann fuhr sie fort: "Wenn dich Harvey Weinstein zu einer privaten Party ins Four Seasons einlädt, geh nicht hin!"

Eine Klage handelte sich die Sängerin mit diesem Statement damals nicht ein. Zwölf Jahre später lassen ihre Worte jedoch Schlimmes erahnen. Denn inzwischen ist klar: Die Belästigung zahlreicher Frauen durch Harvey Weinstein wurde jahrelang totgeschwiegen. Auch wenn der 65-Jährige die Vorwürfe durch einen Sprecher öffentlich abstreiten ließ, die Liste von namhaften, mutmaßlichen Opfern - darunter auch Rose McGowan und Cara Delevingne - wird länger und länger.

Um Opfer sexueller Gewalt zu ermutigen, hat sich Schauspielerin Alyssa Milano auf Twitter eine Aktion ausgedacht. Unter dem Hastag "#metoo" (übersetzt: ich auch) ruft sie seit Sonntag betroffene Frauen auf, sich zu Wort zu melden. Ziel sei außerdem, den Einzelfällen in der Gruppe eine stärkere Stimme zu verleihen. Inzwischen haben mehr als 30.000 Menschen auf den Hashtag reagiert.

Ins Rollen gekommen war der Sexskandal um Weinstein durch einen Bericht der "New York Times", in dem mehrere Frauen dem Produzenten sexuelle Belästigung vorwarfen. Wenige Tage später berichtete das Magazin "New Yorker" dann von weiteren Opfern und förderte auch Vergewaltigungsvorwürfe dreier Frauen zutage. Harvey Weinstein soll seine Opfer in mehreren Fällen zum Stillschweigen genötigt, einige dafür sogar bezahlt haben.

(mro)
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