München "Pumuckl"-Erfinderin Ellis Kaut ist tot

München · Ein kleiner Kobold hat sie berühmt gemacht. Die Autorin Ellis Kaut schuf vor mehr als 50 Jahren den rothaarigen Klabautermann Pumuckl, der seitdem in Hörspielen, Fernsehsendungen und Büchern seine Streiche treibt. Im Alter von 94 Jahren ist die Erfinderin des kleinen Quälgeistes gestern nach langer Krankheit in einem Pflegeheim bei München gestorben.

 Ellis Kaut und ihr Pumuckl.

Ellis Kaut und ihr Pumuckl.

Foto: dpa, bsc

Bis zuletzt hatte Kaut verfolgt, wie es um "ihren" Kobold stand - und seine Abmagerungskur hatte ihr gar nicht gefallen. "Scheußlich" habe sie den schlanken Kobold gefunden, sagte ihre Tochter Uschi Bagnall.

Der Stuttgarter Kosmos-Verlag hatte den Helden für eine neue Ausgabe moderner zeichnen lassen, ohne konkrete Vorgaben zu machen. Der Illustrator hatte ihn daraufhin sportlicher und schlanker gestaltet und damit empörte Reaktionen der Fans ausgelöst. Schnell war klar, dass Pumuckl seinen Bauch zurückbekommt.

Zum 90. Geburtstag hatte sich Kaut gewünscht: "Gesundheit und dass alle so lange leben wie ich, damit ich niemand sterben seh'." Damit Kinder auch in der Zukunft "Pumuckl", "Kater Musch" und viele andere Geschichten lesen können und zugleich möglichst wenig Fehler machen, rief Kaut schon vor Jahren eine Stiftung zur Förderung des Lesens und der Kinderliteratur ins Leben, die sie später an die Internationale Jugendbibliothek in München übergab. Durch Lesen könne man unglaublich viel lernen, sagte sie damals.

Zeitweise arbeitete Kaut 16 Stunden am Tag. Erst 2009 mit der Veröffentlichung ihrer Autobiografie "Nur ich sag ich zu mir" legte sie den Stift endgültig beiseite.

Mit ihren Geschichten, mit Pumuckl und mit ihrer Stiftung bleibt Ellis Kaut unsterblich. "Meister Eder und sein Pumuckl" wird immer wieder im Fernsehen ausgestrahlt.

(dpa)
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