Ein Halleluja auf zwei Klavieren

Holde Geschwister - an Wagners "Walküre" möchte man denken, wenn man diese Klavierzwillinge aus den USA hört. Doch Christina und Michelle Naughton haben gar nichts Heroinenhaftes in ihrem Spiel an zwei Klavieren. Es ist eher ein zartes Begehen der beiden Klaviaturen, und neben dem blinden Verständnis, das man unter Zwillingen erwarten darf, besticht ihre Debütplatte ("Naughton Visions") bei Warner durch eine grandiose Werkauswahl.

Im Zentrum stehen Messiaens beschwörerische "Visions de l'amen", gefolgt von Bachs meditativer "Sonatina" ("Actus Tragicus"). Der Höhepunkt dieses theologischen Programms ist John Adams' Komposition "Hallelujah Junction" - das ist eine geniale Bereicherung des Repertoires für zwei Klaviere. Die Naughton-Schwestern müssen wir im Auge behalten. Im Ohr sind sie schon. w.g.

(RP)
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