Kleve Dürer-Holzschnitt wird Star in Klever Ausstellung

Kleve · Die Einladungskarten zur nächsten Ausstellung im Klever Museum Kurhaus müssen neu gedruckt werden, denn erst jetzt ist klar geworden, was der Star unter den gezeigten Werken sein wird: ein bescheidenes Blatt von 13 mal zehn Zentimeter Größe, das allerdings eine besondere Signatur trägt: AD, Albrecht Dürer. Der kleine Holzschnitt aus der Zeit um 1510 ist durch Zufall bei der Sichtung einer umfangreichen Sammlung entdeckt worden, in deren Besitz das Museum im vergangenen Jahr kam.

Zwei studentische Kräfte des Kurhauses waren damit befasst, 50 Umzugskartons mit rund 5000 Werken zu inventarisieren. Sie gehören zum Nachlass des Ehepaars Rose und Gustav Wörner, die als sehr gefragte Gartenarchitekten zeitlebens Kunst sammelten und, weil sie kinderlos blieben, verfügten, dass die Sammlung nach ihrem Tod nach Kleve kommen sollte. "Es war klar, dass wir es ohne Hilfe nicht schaffen würden, Blatt für Blatt zu sichten, deshalb sind wir dankbar dafür, dass uns Studenten dabei helfen", sagt Valentina Vlasic, wissenschaftliche Mitarbeiterin. Dass Leonard Friedrichs und Hannah Eckstein den Fund als etwas Besonderes erkannten und ihn ihr zeigten, darüber ist Vlasic sehr froh. "Es wird von dem Holzschnitt ,Christus vor Kaiphas', der zur Serie ,Die kleine Passion' von Dürer gehört, mehrere Exemplare geben. Unseres ist aber ein Vorabdruck und damit gewissermaßen ein Einzelstück", sagt Vlasic. Das Blatt habe in einer unscheinbaren Mappe gelegen und sich von anderen, deutlich gröberen Bildern erheblich unterschieden.

Die Ausstellung ab dem 2. Oktober wird natürlich den Dürer an exponierter Stelle zeigen. Außerdem sind Gemälde (auch Werke der Moderne von Mack und Nolde), Skulpturen, Kleinbronzen und Plastiken zu sehen.

(nik)
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