Düsseldorf Doku über das Album "Off The Wall"

Düsseldorf · Jetzt ist eine Jubel-Edition des Albums "Off The Wall" von Michael Jackson erschienen, und das Bemerkenswerte daran ist die DVD, die beiliegt, denn darauf findet man eine Dokumentation von Spike Lee über die Entstehung der noch heute unglaublich tollen Platte. Kurz bevor sie 1979 erschien, galt der 20 Jahre alte Jackson als Kinderstar, der es nicht geschafft hat, das muss man sich mal vorstellen. Da täuschten sie sich natürlich, es ging ja nun erst richtig los.

Michael Jackson war der Jüngste in der Geschwister-Band The Jackson 5. Ihre ersten vier Singles erreichten Platz eins der US-Charts, doch Mitte der 70er lief es nicht mehr rund. So verließen sie ihr Label Motown und wechselten die Songschreiber, und das war genau richtig. Sie produzierten nun schwüle Discomusik mit expliziten Texten, und Michael wurde Stammgast im "Studio 54" in New York.

Es war also der Blick in eine andere Welt, der "Off The Wall" ermöglichte. Spike Lee schlüsselt auf, wie Jackson musikalisch erwachsen wurde, das Private lässt er indes beiseite - kein Wort darüber, wie schlimm Vater Joe Jackson die Kinder malträtierte. Eine Fan-Doku ist das, kein Kunstwerk eigener Ordnung wie "Montage Of Heck" über Kurt Cobain. Das muss man wissen, aber mit diesen Abstrichen kann man genießen, was Pharrell Williams, John Legend, Kobe Bryant und Co. hier über ihr Idol sagen.

"Off The Wall" produzierte Jackson mit Quincy Jones, und es verkaufte sich 20 Millionen Mal. Seinen Grammy bekam Jackson jedoch während der Werbepause der Fernsehübertragung überreicht. Tief verletzt sagte er danach zu seiner Mutter: "Mein nächstes Album wird so gigantisch, dass sie mich nicht übersehen können." 1982 erschien "Thriller". Der Rest ist Geschichte.

(hols)
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