Mettmann Die neuen Neandertaler ziehen ins Museum ein

Mettmann · Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Diese drei Fragen versucht seit mehr als 20 Jahren das Neanderthal Museum in Mettmann zu beantworten. Im auch architektonisch sehr reizvollen Bau ganz in der Nähe des Fundorts der Menschenknochen wird die Geschichte der Menschheit von den Anfängen in den afrikanischen Savannen bis in die Gegenwart erzählt. Zum runden Geburtstag gönnt sich das Museum für rund 700.000 Euro ein Update, mit dem es ab dem 11. Oktober auch seine Stammgäste überraschen möchte.

Auf einer Holzkonstruktion, die ein Schreiner aus mehr als 300 unterschiedlichen Dreiecken in wochenlanger Handarbeit angefertigt hat, werden sechs neue sehr realistische Figuren unserer Vorfahren gezeigt. Die sehr lebensechten Figuren werden von den niederländischen Künstlern und Präparatoren Alfons und Adrie Kennis hergestellt und sehr persönliche Geschichten aus den Etappen der menschlichen Evolution erzählen. Allein für diese sechs Figuren gibt das Museum knapp 225.000 Euro aus. Die Besucher können sich auf eine Plattform direkt neben unsere Vorfahren stellen und sollen so erleben, wie sie selbst Teil des evolutionären Stammbaums werden, der bis zu vier Millionen Jahre zurückreicht. Hinzu kommen neue Ausgrabungsmodelle, die mit vielen kleinen Modellfiguren arbeiten. Zu sehen ist als Miniatur eine große Ausgrabungsfläche sowie eine Höhlengrabung. Die Besucher können erleben, wie ein gefundener Knochen untersucht wird und durch die Labore wandert. In Schubladen stecken Forscherboxen, in denen Besucher weitere Informationen erhalten. Neu ist auch das Spiegelkabinett, in dem die Besucher dem Neandertaler begegnen können.

In den vergangenen 20 Jahren konnte das Museum 3,2 Millionen Besucher aus aller Welt begrüßen. 42 Sonderausstellungen gab es seit der Eröffnung. Zudem wurden 20 Forschungsprojekte initiiert und 13 Preise und Auszeichnungen entgegengenommen.

(RP)
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