Kurzkritik Der überschätzte Herr Currentzis

Momentan herrscht um ihn ein wahnsinniger Hype, als sei der Erlöser vom Himmel gefallen , um uns das ebenso tiefgründige wie elementare Musizieren zu lehren. Wenn man sich aber genauer mit dem Dirigenten Teodor Currentzis beschäftigt, dann erkennt man, dass vieles bei ihm Masche ist. Currentzis liebt es, Tempi und Lautstärken auszureizen und das große Fass aufzunachen. Jetzt, bei seiner Neuaufnahme von Tschaikowskis Symphonie Nr.

6 h-Moll, wird dem Untertitel auf peinlichste Weise Ehre erwiesen: Das hier ist vollrohr pathetisch, übertrieben, ins Überdimensionale verzerrt, und der Schlusssatz ist kein stiller Schmerz mehr, sondern eine einzige Klagemauer. Gewiss spielen die Musiker seines sibirischen Orchesters MusicAeterna aufmerksam und brillant, aber hier stimmt das Modell vom Kopf her nicht. w.g.

(RP)
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