Erfolgs-Romanreihe Harry Potter erscheint in erweiterter Ebook-Ausgabe

Düsseldorf · Erfolgsautorin Joanne K. Rowling hat für die Ebook-Edition von "Harry Potter" neue Texthäppchen geschrieben. Am 9. November kommen die erweiterten Ausgaben auf Deutsch in den iBook-Store von Apple.

 Mit "Harry Potter und der Stein der Weisen" hat die Erfolgsgeschichte von Joanne K. Rowling und ihrer Roman-Reihe begonnen.

Mit "Harry Potter und der Stein der Weisen" hat die Erfolgsgeschichte von Joanne K. Rowling und ihrer Roman-Reihe begonnen.

Foto: Carlsen

Es ist ja alles noch nicht lange her, 20 Jahre sind seit Erscheinen des ersten Bandes erst vergangen, aber man kann sich eine Welt ohne ihn gar nicht mehr vorstellen. Harry Potter ist möglicherweise das Buch, das es am schnellsten zum Jugendbuch-Klassiker gebracht hat, und wenn man Joanne K. Rowlings Debüt, "Harry Potter und der Stein der Weisen", nun noch einmal liest, erkennt man neuerlich, wie gut dieser Text ist, wie ehrlich und menschenfreundlich. Und wie sehr er die jungen Leser ernst nimmt.

Die heute 50 Jahre alte Autorin bemüht sich ihrerseits darum, dass ihre Bücher auch von nachwachsenden Generationen gelesen werden. Deshalb arbeitet die Britin mit dem iBook-Store zusammen, der digitalen Buchhandlung der Firma Apple. Vom 9. November an wird es dort Neuausgaben aller Potter-Bände zum Preis von je 9,99 Euro geben, multimedial erweitert, aber sehr zurückhaltend und alles Modische vermeidend. Auf Englisch sind die Ebooks bereits erschienen.

Es gibt in jedem Kapitel eigens für diese Ausgabe gefertigte Illustrationen. Manche von ihnen sind animiert, dann bewegt sich ein Detail. Da blickt man zum Beispiel in Harrys Zimmer unter der Treppe - eine nackte Glühbirne flackert, und am Türrahmen kriecht eine Spinne. Der Leser schaut auf der Zugfahrt nach Hogwarts aus dem Fenster, und vor seinen Augen breitet sich ein fein gezeichnetes Panorama aus. Und einmal ist da ein Wimmelbild mit dem Schnatz, den die Internatsschüler beim Quidditch fangen müssen, und man kann auf jeden Schnatz tippen, und dann zischt er aus dem Bild.

Dass sind natürlich Spielereien, Kleinkram, aber es gibt noch etwas, und das macht diese Ausgaben interessant: Die Autorin selbst schaltet sich ein. In jeder Buchdatei schlummern Federsymbole. Wenn man sie entdeckt und berührt, öffnen sich neue Texte. Darin schildert Rowling Hintergründe zur Handlung, sie verrät biografische Details über Figuren und listet die Fächerkombination des ersten Schuljahres auf. Man erfährt, dass es in einem Turm der Schule ein in Schlangenhaut gebundenes Buch gibt, in dem geschrieben steht, nach welchen Kriterien Zauberer für Hogwarts ausgewählt werden. Rowling beschreibt, wie die Kinder vor Erfindung des Hogwarts-Express anreisten - in magischen Kutschen nämlich und auf phantastischen Kreaturen.

Natürlich braucht man all das nicht, Harry Potter ist auch ohne digitale Zusätze ein gutes Buch. Wenn dieser Klimbim aber dazu beiträgt, dass es tatsächlich gelesen wird, auch morgen noch, kann man eigentlich nichts dagegen haben.

(hols)
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