Digitales Antennenfernsehen 2.0 DVB-T2 HD startet — was man wissen muss

Düsseldorf · Ende März ist Schluss, das normale Antennenfernsehen DVB-T wird abgeschaltet. Der Nachfolger DVB-T2 HD geht in 18 Ballungsgebieten an den Start, darunter auch in NRW. Das Upgrade verspricht endlich TV-Bilder in HD. Wir erklären, was man zum Start wissen muss.

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Foto: dpa, sok crk
  • Welches Empfangsgerät wird benötigt?

Das kann entweder eine Set-Top-Box sein, mit der bestehende Fernsehgeräte DVB-T2 HD-fähig gemacht werden, oder aber ein Flachbildfernseher der neuesten Generation mit integriertem DVB-T2 HD-Empfangsteil. Wichtig ist dabei, auf das grüne DVB-T2 HD-Logo zu achten.

Auch wichtig: Der deutsche DVB-T2-Standard ist nicht vergleichbar mit dem aus anderen europäischen Ländern. Empfänger oder TV-Geräte müssen für das deutsche DVB-T2 HD zwingend den HEVC-Codec beherrschen. Geräte mit dem Siegel können das.

Von Stiftung Warentest als "gut" bewertete Receiver mit Decoder, die auch verschlüsselte Privatsender zeigen können, sind ab rund 65 Euro zu haben.

  1. Benötige ich auch eine neue Antenne?

Nein. Für den Empfang der Signale taugt in aller Regel die schon bislang verwendete Antenne. Darauf weist die Stiftung Warentest hin.

Grundsätzlich gelte bei DVB-T: In guter Empfangslage reicht eine Zimmerantenne voll und ganz, in schwacher Empfangslage sollte eine Außen- oder Dachantenne zum Einsatz kommen.

  1. Welche Sender kann man zum Start gucken?

Als Startpaket stehen seit 31. Mai 2016 die HD-Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, Vox und ZDF zur Verfügung — zusätzlich zur bestehenden DVB-T-Verbreitung. Ab 29. März werden die alten DVB-T-Sender abgeschaltet. Dann sind dann rund 40 Programme überwiegend hochauflösend in HD (1080p50) zu empfangen.

  1. Stimmt es, dass man für die Privatsender bezahlen muss?

Ja. Sat.1, ProSieben, Vox und RTL sind während des Probebetriebs verschlüsselt, aber kostenlos. Mit Beginn des Regelbetriebs 2017 werden die meisten Privatsender nur noch gegen Gebühr ausgestrahlt. Ähnlich wie beim Satellitenempfang wird das Privat-TV dann — nach einer dreimonatigen Gratisphase — eine Jahresgebühr von 69 Euro kosten.. Eine unverschlüsselte Ausstrahlung der Privatsender in alter SD-Auflösung wird es nicht geben.

  1. In welchen Regionen kann man DVB-T2 empfangen?

Seit Ende Mai in Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. Ende März 2017 sind in den Ballungsräumen dann rund 40 Programme empfangbar.

  1. Warum ist DVB-T2 HD eigentlich besser?

Zunächst einmal können über DVB-T2 HD deutlich mehr Kanäle empfangen werden als bisher. Und sie werden überwiegend in voller HD-Auflösung (1920 zu 1080 Bildpunkten) ausgestrahlt. Aktuell können über Antenne nur Programme in geringerer SD-Auflösung empfangen werden. Das sieht vor allem auf neuen HD-Fernsehern nicht gut aus.

  1. Wird das alte DVB-T abgeschaltet?

Ja. Wird DVB-T2 HD eingeschaltet, ist meist Schluss mit dem alten DVB-T. Wer weiter über Antenne gucken will, sollte also bis Anfang 2017 die nötigen Geräte haben.

  1. Wie sehen die weiteren Pläne aus?

Nach der Umstellung der Ballungsräume werden weitere Regionen ausgebaut. Dort erfolgt die Ausstrahlung von öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen. In einer späteren Phase wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk zusätzliche Regionen bis Mitte 2019 auf DVB-T2 HD umstellen. (Infos gibt es hier) Dann sollen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung mindestens per Dachantenne versorgt sein. Allerdings wird es nicht überall das volle Angebot von rund 40 Kanälen geben.

(csr)
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