Vodafone 47.000 Kunden haben zu viel gezahlt

Düsseldorf · Vodafone-Kunden aufgepasst: Es waren immer nur kleine Beträge und es ist deswegen nicht aufgefallen. Aber der Mobilfunkanbieter buchte monatelang bei 47.000 seiner Kunden fälschlicherweise zu viel ab. Grund war ein Systemfehler.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone buchte bei 47.000 seiner Kunden fälschlicherweise zu viele Gebühren ab.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone buchte bei 47.000 seiner Kunden fälschlicherweise zu viele Gebühren ab.

Foto: dpa, fg kno tba

Wie der Blog Areamobile berichtet, hatte der Mobilfunkanbieter Vodafone zahlreichen seiner Kunden in den vergangenen Monaten fälschlicherweise zu viel abgerechnet. Areamobile selbst war der Fehler aufgefallen. Denn: Ihre Redaktion hatte zwei Testhandys mit Prepaid-Guthaben, welches auf unerklärliche Weise schrumpfte.

In regelmäßigen Abständen wurden neun Cent-Beträge abgebucht. Und das obwohl die Datenfunktion abgeschaltet war, die Handys teilweise gar nicht genutzt wurden oder man über das WLAN der Redaktion gesurft hatte.

Neun Cent sind nicht viel Geld. Aus diesem Grund dürfte Vodafones Systemfehler auch länger unentdeckt geblieben sein. Diejenigen, die den Abrechnungsfehler bemerkt hatten, wurden vom Unternehmen mit Gutschriften entschädigt. Dass die fälschlichen Abrechnungen aber durch einen Systemfehler bedingt wurden, dem ist keiner nachgegangen. Und so blieb der Fehler zunächst bestehen. Für Monate.

Areamobile hatte die unberechtigten Kosten seit Mai im Auge und die Prepaid-Karten an unterschiedlichen Smartphones getestet. Von Android, iOS über Blackberry bis hin zu Windows. Die Handytester machten den Mobilfunk-Riesen auf die Abrechnungsfehler aufmerksam.

Techniker haben den Systemfehler mittlerweile behoben. Ursache, so ein Sprecher des Unternehmens, sei eine Fehleinstellung des LTE-Netzes gewesen. Auch bei ausgeschalteter Datenfunktion wurden fälschlicherweise Signalisierungspakete abgebucht. Diese sind nur wenige Bytes groß und dienen dazu, die Verbindung zwischen Smartphone und LTE-Netz aufrecht zu erhalten.

Betroffen sind 47.000 Vodafone-Kunden. Ein Pressesprecher des Unternehmens teilte Areamobile mit: "Wir haben das Phänomen für die vergangenen drei Monate nachvollziehen können. Derzeit haben wir rund 14.000 Prepaid-Kunden identifiziert, die davon betroffen waren. Ebenfalls haben wir insgesamt rund 33.000 Postpaid-Kunden identifiziert, bei denen diese Signalisierungspakete berechnet wurden."

Diesen Kunden sollen die falsch erhobenen Gebühren gutgeschrieben werden. Über die Hotline oder alternativ über die firmeneigene App "MeinVodafone" können diese sich an den Kundendienst des Unternehmens wenden.

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