Testbericht Honor 9 Lite - viel Smartphone für wenig Geld

Düsseldorf · Schickes Design, eine edle Anmutung und ein 18:9-Display - das alles für knapp über 200 Euro. Das Honor 9 Lite hinterlässt im Test einen guten Eindruck. Ein paar Schwächen hat es dann aber doch.

Smartphone Honor 9 Lite - gutes Gerät für wenig Geld
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Honor 9 Lite - Smartphone mit vier Kameras

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Foto: Christoph Schroeter
  • Gehäuse

Das Honor 9 Lite besteht vorne und hinten aus Glas, seitlich schmiegt sich ein Metallrahmen ums Gerät. Das sieht nicht nur edel aus, die Verarbeitung ist auch top. Nichts knarzt, nichts wackelt. Besonders stolz ist man bei Honor auf die stark glänzende Rückseite. Die sieht anfangs auch gut aus, ist aber blitzschnell mit Fingerabdrücken übersät. Gut platziert ist auf der Rückseite der Fingerabdrucksensor. Der ist in einem matten Finish gehalten und bleibt somit als einzige Stelle vom Fingerfett verschont.

Unverständlich: Warum ist es eigentlich so schwierig, einem der beiden seitlich angebrachten Knöpfe (An/Aus und Lautstärke) eine raue Oberfläche zu verpassen, um diese besser unterscheiden zu können? Auch bei Honor 9 Lite ist das leider wieder nicht der Fall.

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Foto: Christoph Schroeter
  1. Display

Spätestens am Display wird klar, dass das 9 Lite mit dem 2017er Honor 9 nicht viel gemeinsam hat. Hier wurde ein zeitgemäßer 5,65-Zoll-Bildschirm im 18:9-Format verbaut. Die Auflösung in FullHD+ geht in dieser Preisklasse völlig in Ordnung. Die Darstellung mit 428 PPI ist superscharf, die Helligkeit absolut ausreichend und blickwinkelstabil ist das Display auch. Kritisieren könnte man allenfalls das nicht unbedingt tiefschwarze Schwarz. Da es sich aber um ein LC- und nicht um ein OLED-Display handelt, ist das ein bauartbedingtes Problem.

  1. Kameras

Gleich vier Kameras hat Honor im 9 Lite untergebracht, zwei vorne und zwei hinten. Die lösen jeweils mit 13 MP + 2 MP auf. Letztere helfen dabei, den Hintergrund bei Porträtaufnahmen in Unschärfe verschwinden zu lassen, während das Motiv scharf bleibt (Bokeh-Effekt). Die Ergebnisse überzeugen nicht hundertprozentig, berücksichtigt man aber den Preis des Handys, sind sie okay.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Tageslichtaufnahmen wirken etwas blass, viele Konturen verschwimmen im Bild, unterschiedliche Weißtöne gehen ineinander über, sind kaum voneinander zu unterscheiden. Das geht besser.

Wird das Licht weniger, schwindet die Qualität der Bilder weiter. Daher war es etwas unverständlich, warum Honor nach der Pressepräsentation zu einem Fotorundgang ins eher dunkle Sea-Life-Aquarium in Oberhausen geladen hat. Dass die Kameras dort nur mäßige Ergebnisse lieferten, hätte man sich denken können.

  1. Technik

Der Kirin-659-Prozessor sorgt für mehr als ausreichendes Tempo in dem Mittelklasse-Smartphone. Das vorinstallierte Spiel "Asphalt Nitro" läuft recht flüssig. Natürlich darf man hier kein Top-Smartphone zum Vergleich heranziehen. Der Speicher ist mit 3 GB RAM und 32 GB internem Speicher ordentlich dimensioniert. Letzterer kann per Micro-SD-Karte um bis zu 256 GB erweitert werden.

Abstriche muss man beim verbauten WLAN-Modul machen. Das beherrscht weder den schnellen ac-Standard, noch das ebenfalls schnellere 5-GHz-WLAN.

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Foto: Christoph Schroeter

Mit 3000 mAh hat der Akku ausreichend Power. Leider jedoch befindet sich an der Unterseite des 9 Lite nur eine Micro-USB-Ladebuchse. Statt dieses nervigen Steckers hätte man doch besser auf USB C gesetzt. Schade. Somit fehlt auch eine Schnellladefunktion.

Auf dem aktuellen Stand ist man mit dem Honor 9 Lite aber, wen es um die Software geht. Das Gerät kommt erfreulicherweise mit Android 8 Oreo auf den Markt, darüber liegt die von Honor und Huawei bekannte EMUI-Oberfläche, ebenfalls in der aktuellen Version 8.0.

Der hybride Dual-SIM-Einschub erlaubt den Betrieb mit zwei SIM-Karten oder wahlweise einer SIM- und der bereits erwähnten Micro-SD-Karte zur Speichererweiterung.

Fazit: Wer sich mit einem Etat von rund 200 Euro auf die Suche nach einem neuen Smartphone macht, der sollte das Honor 9 Lite auf jeden Fall in Betracht ziehen. Für das Geld bekommt man ein gut aussehendes und gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone. Ob einen die erwähnten Schwachpunkte stören, muss jeder für sich selbst entscheiden.

(csr)
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