Explosionsgefahr bei Galaxy Note 7 US-Behörde ruft eine Million Samsung-Handys zurück

San Francisco · In den USA müssen wegen Explosionsgefahr beim Samsung Galaxy Note 7 rund eine Million Exemplare des Smartphones offiziell zurückgerufen werden. Das gab die US-Behörde für Verbraucherschutz am Donnerstag bekannt.

Samsung Galaxy Note 7 - es hätte ein iPhone-7-Konkurrent werden können
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Samsung Galaxy Note 7 - was das Top-Smartphone leisten konnte

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Foto: afp, DA

Der Rückruf im juristischen Sinne betrifft etwa eine Million der weltweit 2,5 Millionen zurückgerufenen Handys, schreibt die Verbraucherschutzstelle "Consumer Product Safety Commission". Mit dem CPSC-Rückruf darf das Gerät in den USA überhaupt nicht mehr verkauft werden, auch nicht von Privatleuten. Behörden in Kanada und Mexiko starteten bereits Rückrufappelle.

Samsung hatte das Galaxy Note 7 am 2. September zurückgerufen, nachdem die Akkus mehrerer Geräte beim Aufladen explodiert waren. In den USA gab es 92 bekannte Fälle, in denen sich die Batterien überhitzt haben, davon kam es 26 Mal zu Verbrennungen und 55 Mal zu Sachbeschädigungen, darunter Brände in Autos und einer Garage.

Bei Ankündigung der freiwilligen Rückrufaktion wegen Brandgefahr vor rund zwei Wochen hatte Samsung noch von 35 bestätigten Zwischenfällen weltweit gesprochen.

Verkauf wurde bereits gestoppt

Der Smartphone-Marktführer Samsung hatte am Freitag vergangener Woche weltweit den Verkauf seines neuen Modells Galaxy Note 7 gestoppt, nachdem mehrere Käufer Videos und Fotos von angesengten Geräten ins Internet gestellt hatten. Zudem rief es Besitzer dazu auf, das Gerät nicht mehr zu nutzen.

Sie sollten ihr Note 7 ausschalten und es so bald wie möglich umtauschen. Samsung kündigte an, dass in den USA Ersatzgeräte spätestens am 21. September verfügbar sein sollen.

Weil der Rückruf der 2,5 Millionen Geräte nur schleppend anlief, kündigte das südkoreanische Unternehmen am Mittwoch ein automatisches Update für die kommende Woche an. Die Akkus sollen sich dann nur noch zu 60 Prozent aufladen.

Batterie des Note 7 zu groß für Gehäuse

Das "Phablet", eine Mischung aus Smartphone und Tablet-Computer, wurde zwei Wochen lang in mehreren Ländern ausgeliefert. Es soll nach bisherigen Informationen um rund 2,5 Millionen Geräte gehen, die umgetauscht werden müssen. In Deutschland sollte der Vertrieb gerade beginnen, als die Umtausch-Aktion bekanntgegeben wurde.

CPSC-Chef Elliot Kaye erklärte dem Finanzdienst Bloomberg zufolge, nach Angaben von Samsung sei die Batterie etwas zu groß für ihren Platz im Gehäuse gewesen - und durch das Zusammendrücken beim Einbau habe sich das Risiko von Kurzschlüssen in den Akkus erhöht.

Das Note 7 ist Samsungs frischestes Spitzen-Smartphone, das der Marktführer aus Südkorea ins Rennen gegen das neue iPhone 7 von Apple schickte.

(sb/csr/afp/dpa)
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