MWC in Barcelona Samsung Galaxy S7 — Innovationen Fehlanzeige

Düsseldorf · Wenn die weltgrößte Handymesse MWC in Barcelona stattfindet, ist eine Sache so sicher wie das Amen in der Kirche: Samsung stellt seine neuen Galaxy-S-Geräte vor. In diesem Jahr das Samsung Galaxy S7 und das Galaxy S7 Edge. Was man von den neuen Top-Geräten erwarten darf, verraten wir hier.

MWC 2016: Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge - die neuen Top-Smartphones
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Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge - die neuen Top-Smartphones

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Foto: Nicole Schiffer

So viel kann schon vorab gesagt werden: Viel aufregend neues hat Samsung seinen neuen Galaxy-Stars für die 7er-Reihe nicht mitgegeben. Evolution statt Revolution. Aber der Reihe nach.

Rein äußerlich hat sich beim Samsung Galaxy S7 gegenüber dem Galaxy S6 kaum etwas getan. Form und Größe sind geblieben. Immerhin: Die Kamera auf der Rückseite ist etwas weiter ins Gehäuse gerutscht. Ein wenig steht sie zwar noch immer hervor, aber das kann ganz klar als Verbesserung verbucht werden.

Zwei Features, die schon einmal dagewesen waren, verkauft Samsung jetzt als neu. Da wäre zum einen die sehr begrüßenswerte Möglichkeit, den internen Speicher durch eine MicroSD-Karte um derzeit bis zu 200 Gigabyte zu erweitern. Außerdem sind das Galaxy S7 und das Galaxy S7 Edge wasserdicht. Der Militärstandard IP68 garantiert ein anderthalbstündiges Überleben in 1,5 Meter Wassertiefe.

Mit den beiden Ausstattungsmerkmalen war auch bereits das Samsung Galaxy S5 ausgerüstet, beim S6 hatte Samsung dann darauf verzichtet.

Die wasserdichte Bauweise soll übrigens auch der Grund dafür sein, das Samsung seine beiden neuen Top-Geräte lediglich mit einem alten Micro-USB-Anschluss versehen hat. Den eigentlich zu erwartenden USB-C-Anschluss sucht man also vergeblich. Wie bislang ist aber trotzdem eine Schnell-Ladefunktion verbaut. Auch drahtlos können die Galaxys mit neuem Power versorgt werden.

Die Gehäuse bestehen nach wie vor aus einem Aluminium-Rahmen, neu sind die Glasbauteile aus Gorilla Glas 4, das in der Regel selbst bei heftigeren Abstürzen nicht splittern soll. Während das Galaxy S7 mit 5,1 Zoll großem Display kommt, ist das Edge-Modell mit abgerundeten Kanten etwas größer (5,5 Zoll). Beide Bildschirme haben eine Auflösung von 2560 mal 1440 Pixeln. Als Betriebssystem kommt die neueste Androidversion 6.0.1 zum Einsatz.

Aber auch im Inneren der Smartphones hat sich natürlich etwas getan. So löst etwa die Kamera zwar "nur" noch mit 12 Megapixel auf, dafür haben die einzelnen Pixel aber deutlich an Größe zugelegt. 56 Prozent größer als beim Vorgänger sind sie, das bedeutet eine wesentlich erhöhte Lichtausbeute und damit eine deutliche Verbesserung der Fotos. Ein begrüßenswerter Schritt gegen den sonst üblichen Pixelwahn, den übrigens HTC bereits 2013 mit seiner Ultra-Pixel-Kamera im HTC One M7 gegangen ist. Außerdem wurde die Fokussierung beschleunigt, bei der nun alle Pixel zum Einsatz kommen.

Auch Prozessor und Grafikchip sind im Galaxy S7 in deutlich verbesserter Form zu finden. Der Hauptprozessor soll um 30 Prozent an Leistung zugelegt haben, so Samsung. Je nach Region kommen allerdings unterschiedliche Modelle zum Einsatz. In den USA verbaut Samsung einen Qualcomm-Quadcore-Prozessor, in Europa einen 2,3 GHz schneller Achtkern-Chip aus Samsungs eigener Exynos-Baureihe.

Der Grafikchip - und das kommt vor allem Spielen zu Gute - soll sogar um 64 Prozent schneller laufen als beim Galaxy S6. Weil so viel Leistung auch viel Wärme erzeugt, hat Samsung seinen Top-Geräten eine Wasserkühlung verpasst.

Ein nettes Feature für Gamer: Mit einer vorab installierten App kann beispielsweise eingestellt werden, dass man während der Zockerei nicht von eingehenden Nachrichten unterbrochen wird. Ferner kann die App Screenshots im Spiel anfertigen und auch ein Video des Spiels samt Selfie-Video anfertigen

In den Handel kommen beide Telefon am 11. März zu Preisen von voraussichtlich rund 700 Euro für das Galaxy S7. Die Edge-Version wird rund 800 Euro kosten.

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Foto: dpa

Fazit: Das Samsung Galaxy S7 und das Galaxy S7 edge sind eigentlich nur etwas verbesserte Galaxy-S6-Modelle. Wer also den Vorgänger besitzt, kann getrost dabei bleiben. Innovationen sucht man vergebens. Das sieht man schon daran, dass Samsung MicroSD-Karte und Wasserdichtigkeit als Neuigkeiten preist, obwohl die beim Galaxy S5 bereits vorhanden waren. Dass man auch Smartphones mit echten Innovationen bauen kann, zeigt beispielsweise LG mit seinem neuen Topmodel, dem modular aufgebauten G5.

(csr)
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