Lenovo/Motorola Moto Z - Smartphone mit Baukasten
Düsseldorf · Erweiterungen spielen beim neuen Android-Smartphone Moto Z von Lenovo die Hauptrolle: Beim nur gut fünf Millimeter dicken 5,5-Zoll-Gerät lassen sich auf dem Rücken als Zusatzmodule (Mods) ein Projektor, ein Lautsprecher oder ein Akku-Pack andocken.
Auto-Mods für den Navigationsbetrieb etwa oder Spiegelreflex-Module für Profi-Fotografen sollen in Vorbereitung sein, hieß es auf Nachfrage. In San Francisco gab es auch einen Laseraufsatz zu sehen, der eine Tastatur auf den Tisch projiziert oder ein Modul für den Betrieb mehrerer Bildschirme.
Lenovo geht aber noch einen Schritt weiter und will es mit einer offenen Architektur auch anderen Herstellern ermöglichen, eigene Mods zu entwickeln.
Als Starttermin für das mit einer wasserabweisenden Nanobeschichtung versehene und 136 Gramm schwere Moto Z nannte Lenovo nur den Herbst - und auch noch keine Preise für Smartphone oder Module.
Dafür gibt es bereits technische Details: Das Display bietet QHD-Auflösung, im aus Aluminium und Edelstahl gefertigten Gehäuse finden sich neben einem Snapdragon-820-Prozessor 4 GB RAM, 32 GB erweiterbarer Speicher und eine 13-Megapixel-Kamera (f/1,8) mit optischem Bildstabilisator sowie Laserautofokus.
Eine Kopfhörerbuchse wird es beim Moto Z nicht mehr geben. Wer keine Bluetooth-Kopfhörer nutzen möchte, dem bietet ein mitgelieferter USB-C-Adapter aber immer noch einen Klinkenanschluss.
In San Francisco gab es auch einen Laseraufsatz zu sehen, der eine Tastatur auf den Tisch projiziert oder ein Modul für den Betrieb mehrerer Bildschirme.
Andere Versuche mit modularen Smartphones hatten bislang wenig Erfolg. Sie waren klobig oder mussten Kompromisse bei der Leistung machen. Ein Problem, das Lenovo damit umgehen will, dass die Mods einfach ohne Neustart oder Stecker anzubringen sind und über 16 standardisiert Kontakte Informationen austauschen.
Das soll die Plattform auf Jahre hinaus zukunftssicher machen. Ashton Kutcher, bekannter Schauspieler, Investor und Lenovo-Promoter erschien auf der Bühne und verkündete: "Es ist einfach, sich in Kleinigkeiten zu verlieren. Aber das ist ein echter Game-Changer."
Kommt die Moto-Z-Plattform rechtzeitig mit vielen attraktiven Modulen heraus, könnten die Chinesen sogar Googles Projekt "Ara" schlagen.
Das ist ebenfalls ein Modul-Telefon. Nur ist es schon lange angekündigt, aber noch nie erschienen. Google nennt jetzt vage 2016 als Starttermin und schwenkte vom ursprünglichen Plan, das Telefon aus Kern-Elementen wie Prozessor und Display zusammenstecken zu lassen, auf ein ähnliches Prinzip mit Zusatz-Modulen wie bei Lenovo um.