Nach Eklat um verlangsamte Mobiltelefone Apple macht Akku-Tausch für iPhones günstiger

Cupertino · Apple machte iPhones mit alten Batterien langsamer. Der Konzern entschuldigte sich jetzt dafür. Auch dafür, wie Nutzer darüber informiert wurden. Außerdem soll der Akku-Wechsel billiger werden.

 Ältere iPhones - Apple hat sich bei seinen Kunden über Informationen zur Verlangsamung der Telefone entschuldigt.

Ältere iPhones - Apple hat sich bei seinen Kunden über Informationen zur Verlangsamung der Telefone entschuldigt.

Foto: dpa, fgj;cse; gfh

Nach der Aufregung um verlangsamte iPhones mit abgenutzten Batterien hat sich Apple bei seinen Mobiltelefon-Kunden entschuldigt und macht den Akku-Wechsel deutlich günstiger.

Zugleich versicherte der Konzern, dass er niemals das Erlebnis der Nutzer absichtlich verschlechtern würde, um neue Geräte zu verkaufen. "Wir sind uns bewusst, dass einige von Ihnen das Gefühl haben, Apple habe Sie im Stich gelassen", hieß es in einer Mitteilung des Konzerns auf der englischsprachigen Website. "Dafür entschuldigen wir uns."

In den USA werde ein nötiger Batteriewechsel außerhalb der Garantiezeit beim iPhone 6 und späteren Modellen bis Ende kommenden Jahres 29 statt 79 US-Dollar (25 statt 66 Euro) kosten, kündigte Apple außerdem an.

Den "vergünstigten Preis wird es auch in Deutschland geben - es ist ein weltweites Programm", erklärte Apple Deutschland am Freitag. "Wir erwarten den Preis in Euro heute im Laufe des Tages." Bislang liegt er bei 89 Euro.

Apple kündigte an, als weitere Maßnahme solle es Anfang kommenden Jahres ein Update des Betriebssystems geben, das Nutzern mehr Informationen über den Zustand ihrer iPhone-Batterie geben werde.

Die Kontroverse war aufgeflammt, nachdem Messwerte gezeigt hatten, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während sie nach einem Batteriewechsel auf normales Niveau zurückkehrte.

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Spitzenverbrauch "geglättet"

Apple bestritt die Messergebnisse nicht und erklärte,der Spitzen-Stromverbrauch werde bei abgenutzten Batterien "geglättet", um eine plötzliche Abschaltung zu verhindern. Dies passiere nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder alten Batterien. Ziel sei, dass die Geräte stabil laufen.

Die Maßnahme wurde im Februar mit einem Software-Update für die iPhone-Modelle 6, 6s und SE eingeführt und im Herbst auch auf das iPhone 7 ausgeweitet. Eine sichtbare Folge für die Nutzer könne sein, dass Apps langsamer starteten, erklärte Apple.

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In den USA liegen wegen verlangsamter iPhones inzwischen mindestens acht Klagen gegen den kalifornischen Konzern vor. Auch in Frankreich wurde Beschwerde gegen Apple eingereicht. Dort ist die absichtliche Verkürzung der Lebenszeit eines Produkts ("geplante Obsoleszenz") strafbar.

"Wir haben nie irgendetwas unternommen, was künstlich die Lebensdauer von irgendeinem Apple-Produkt verkürzt oder das Nutzererlebnis verschlechtert, um Upgrades anzukurbeln - und würden dies auch niemals tun." Batterien alterten grundsätzlich, und bestimmte Umstände wie eine heiße Umgebung könnten diesen Prozess noch beschleunigen, hieß es in der Erklärung auf der Apple-Webseite.

(juju)
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