"Farmville 2" Zynga veröffentlich Nachfolger des Spiele-Hits

San Francisco · Eine Fortsetzung der Bauernhof-Simulation "Farmville" soll dem krisengeschüttelten Spieleanbieter Zynga wieder schwarze Zahlen einbringen. Der zweite Teil soll mit mehr Details und weniger Klicks punkten.

 Ein Bauernhof in "Farmville 2".

Ein Bauernhof in "Farmville 2".

Foto: dpa, Handout Zynga

Füttern, pflanzen, ernten: Mit einer Fortsetzung seiner beliebten Bauernhof-Simulation "Farmville" will der angeschlagene Spiele-Anbieter Zynga an frühere Erfolge anknüpfen.
Der neue Titel werde auf Facebook und die Plattform Zynga.com online gestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in San Francisco mit. "Farmville 2" ist in 16 Sprachen verfügbar - ein Novum für das US- Unternehmen, das seine Spiele bislang nicht übersetzte. Den ersten Teil, den noch rund 18 Millionen Nutzer regelmäßig spielen, will Zynga weiterführen.

Kleine Details sorgen für mehr Spielspaß

"Farmville 2" soll die Nutzer mit einer besseren Grafik locken - Zynga hat mit der Flash-Technologie erstmals einen Titel vollständig in 3D entwickelt und die Spielwelt aufwendiger gestaltet. Auch der Spielablauf ist komplexer geworden, die Nutzer sind nun in eine Art Wirtschaftskreislauf eingebunden und können Güter wie Getreide, Milch und Eier weiterverarbeiten. Auch mit Vereinfachungen, etwa beim virtuellen Ernten, sollen sie länger bei der Stange bleiben. Nicht neu ist das Geschäftsmodell: Wie in den meisten anderen Gratisspielen baut Zynga bewusst Verzögerungen ein, die Nutzer umgehen können, indem sie Geld ausgeben.

Mittlerweile seien viele "Farmville"-Nutzer zu anderen Spielen weitergezogen, sagte Tim LeTourneau, Top-Manager bei Zynga, der Nachrichtenagentur dpa. "Das heißt nicht, dass sie keine Farmspiele mehr mögen - sie wollen nur dieses Spiel nicht mehr." Deswegen habe das Unternehmen die virtuelle Landwirtschaft mit "Farmville 2" von Grund auf neu gestaltet.

"Farmville" - Wegbereiter für Social Games

Mit dem Gratisspiel "Farmville" gelang dem 2007 gegründeten Unternehmen der Durchbruch, zwischenzeitlich loggten sich mehr als 80 Millionen Nutzer im Monat ein. Zynga half damit auch, das Genre der Social Games zu etablieren - diese docken an Soziale Netzwerke wie Facebook an und zeichnen sich durch Interaktionen mit den eigenen Freunden aus. Mittlerweile beackern zahlreiche Anbieter dieses Feld, darunter Spiele-Riesen wie Electronic Arts und Ubisoft. Doch die Investoren haben das Vertrauen in Zynga verloren, seit dem Börsengang im Dezember ist der Aktienkurs abgestürzt. Mehrere Top-Manager verließen das Führungsteam. Zudem steht wegen eines anderen Spiels noch eine Ideenklau-Klage des Branchenriesen Electronic Arts ins Haus.

Zynga bietet Spiele wie "Farmville", "Cityville" oder "Texas Hold'em Poker" kostenlos an und verdient vor allem am Verkauf virtueller Güter, die Nutzern beispielsweise einen Zeitvorteil verschaffen oder die eigene Figur oder Farm aufhübschen. Experten sprechen vom Free-to-play-Modell. Zynga setzte bei der Verbreitung lange ausschließlich auf Facebook, versucht sich inzwischen aber mit seiner eigenen Plattform Zynga.com vom Netzwerk-Riesen unabhängiger zu machen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort