Möbelhaus testet Virtual Reality Ikea ermöglicht Küchen-Planung mit VR-Brille

Düsseldorf · Virtual Reality ist das nächste große Ding. Das hoffen zumindest die Hersteller. Unterstützung bekommen sie nun von Ikea. Das Möbelhaus ermöglicht die Küchenplanung mit VR-Brille.

Ikea - so lässt sich die Küche mit VR-Brille planen
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Foto: Ikea

Wer schon einmal eine Wohnung oder ein Haus eingerichtet hat, der weiß: Kein Raum ist so kompliziert zu planen, wie die Küche. Wohin mit der Spüle? Kommt der Backofen unter den Herd oder in einen Schrank? Arbeitsfläche links oder rechts neben den Herd? Wohin mit Hochschränken, Apothekerschrank? Und so weiter und so fort.

Oft arbeitet man mit Millimeterpapier, Bleistift und Lineal, manchmal mit einem Computerprogramm, fast immer mit einem Küchenberater - nur um dann am Ende festzustellen, dass doch nicht alles perfekt ist.

Ikea testet derzeit eine Möglichkeit, den Küchenkauf deutlich zu vereinfachen. Mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille soll der Kunde die Möglichkeit bekommen, sich schon vorab in seiner Wunschküche umzuschauen, Schränke und Schubladen zu öffnen, etwas auf dem Herd zu brutzeln und dann zu versuchen, die schmutzigen Töpfe und Pfannen problemlos in die Spüle oder Spülmaschine zu bekommen.

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Foto: dpa, tsn ah

Auch kann die Farbe oder Holzart der Möbelfronten auf Knopfdruck geändert werden. So lässt sich schnell feststellen, ob Rot nicht vielleicht doch eine zu knallige Farbe ist und man besser zu einem Holzfurnier greift.

Spannend ist die Möglichkeit, die virtuelle Küche in der Brille schrumpfen oder wachsen zu lassen, um sie aus dem Blickwinkel eines ein Meter großen Kindes oder eines 1,95 Meter großen Erwachsenen zu sehen. Das ermöglicht ganz neue Perspektiven, die bei der Planung durchaus hilfreich sein können.

Für Ikea ist die VR-Planung der Küche ein zukunftsweisender Testlauf: "Virtuelle Realität entwickelt sich schnell und in fünf bis zehn Jahren wird es ein integraler Bestandteil des Lebens der Menschen sein", gibt sich Ikea-Geschäftsführer Jesper Brodin überzeugt. Künftig sei es denkbar, Kunden auf diesem Wege alle möglichen Einrichtungsgegenstände virtuell erfahren zu lassen, bevor diese sich zum Kauf entscheiden.

Die zur virtuellen Planung notwendige App gibt es auf der Downloadplattform Steam. Da es sich um ein Experiment handelt, wird das Programm dort nur bis August 2016 unterstützt.

Allzu viele Kunden werden derzeit noch nicht in den Genuss der VR-Küchen kommen, denn Voraussetzung ist eine spezielle Virtual-Reality-Brille, die HTC Vive. Während die Vive in den USA, Kanada, Australien und einigen asiatischen Ländern bereits verfügbar ist, werden laut HTC in Europa die ersten Exemplare Anfang Mai ausgeliefert.

Folglich muss sich der Ikea-Küchenfreund hierzulande zunächst noch auf den Weg in das nächste Möbelhaus machen. Dort lässt sich eine Sache immerhin überprüfen, die einem die VR-Brille vorenthalten wird: Ob auf der Hochglanz-Küchenfront schnell schmierige Fingerabdrücke zu sehen sind.

(csr)
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