Vorsicht bei Fälschungen Online-Schnäppchen können durch Zoll teurer werden

Düsseldorf · Günstige Gadgets, keine Versandkosten - manche Sonderangebote im Netz sind tatsächlich zu schön, um wahr zu sein. Denn oft kommt die Ware gar nicht aus Deutschland, sondern zum Beispiel aus China. Am Zoll werden die vermeintlichen Schnäppchen dann plötzlich teuer.

Online-Shopping im Ausland - worauf man achten muss
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Foto: dpa, tsn

Vermeintlich günstige Angebote in Onlineshops sind in der Praxis oft teurer als erhofft. Denn manche Händler, etwa für elektronische Geräte, verschicken ihre Ware aus China oder anderen fernen Ländern. Der Kunde erfährt davon beim Bestellen nichts - muss später aber Zollgebühren bezahlen. Darauf weist das Rechtsportal "irights.info" hin.

Ein Hinweis auf solche unseriösen Angebote können ungewöhnlich lange Lieferzeiten von zwei Wochen oder mehr sein. Auch ein Blick ins Impressum hilft: Ist hier kein Deutschlandsitz des Händlers angegeben, sollten Verbraucher misstrauisch werden.

Theoretisch gilt der deutsche Verbraucherschutz zwar für alle Händler, die ihre Produkte in Deutschland anbieten. Seine Rechte tatsächlich gegenüber einem chinesischen Anbieter durchzusetzen, ist den Angaben nach aber eher Glückssache.

Keine Gebühren für Zoll und Co. müssen Onlineshopper nur bei Waren bezahlen, die weniger als 22 Euro wert sind. Liegt der Wert zwischen 22 und 150 Euro, werden zwar noch keine Zollgebühren fällig, aber eine Einfuhrumsatzsteuer von 19 Prozent. Muss das Frachtunternehmen diese Steuer beim Import vorschießen, kommt häufig noch eine sogenannte Vorlageprovision hinzu. Bestellungen für 25 Euro kosten so am Ende leicht das Doppelte, warnen die Experten.

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Foto: afp, KAREN BLEIER

Noch unangenehmer wird es, wenn es sich bei den vermeintlich günstigen Angeboten um gefälschte Markenprodukte handelt: Diese zerstört der Zoll bei einer Kontrolle, Empfänger müssen mit einer Vorladung rechnen. Vermutet der Zoll gewerbsmäßige Absichten hinter dem Kauf, kann er sogar ein Ermittlungsverfahren einleiten.

Auch in solchen Fällen ist ein fehlendes Impressum auf ansonsten seriösen Webseiten ein guter Hinweis. Wer es ganz genau wissen will, kann außerdem vor dem Bestellen im Netz nach Erfahrungsberichten anderer Kunden suchen.

(dpa)
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