Berlin Die Trends der IFA

Berlin · Morgen wird die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin eröffnet. Die Aussteller präsentieren Neuheiten der Unterhaltungs- und Haushaltstechnik. Insbesondere internetfähige TV-Geräte stehen im Fokus.

Berlin: Die Trends der IFA
Foto: dapd, Adam Berry

Die deutsche Lust auf scharfe Bilder ist ungebrochen. Flach, brillant und dreidimensional sollen sie sein — 10,2 Millionen entsprechender TV-Geräte haben die Deutschen in diesem Jahr bereits gekauft. Damit feiert die Branche hierzulande ein Rekordergebnis. Andernorts belastet die Schuldenkrise das Geschäft. Vor allem die japanischen Branchenriesen leiden.

Berlin: Die Trends der IFA
Foto: dapd, Clemens Bilan

Umso mehr ist die 52. Internationale Funkausstellung in Berlin auch als Versuch zu verstehen, den Absatzboom zu verlängern. Mit internetfähigen Geräten soll den Verbrauchern noch einmal Geld aus den Taschen gelockt werden, ehe der Markt endgültig gesättigt ist.

Der Trend geht klar weiter in Richtung digitaler Vernetzung. Selbst Kühlschränke sollen eingebunden werden und mit Hilfe eines Videosignals aufs Smartphone den Einkauf erleichtern. Mit dem Standard EE-Bus halten Haushaltsgeräte Kontakt mit dem künftig digitalisierten Stromnetz — dann läuft die Waschmaschine von Miele oder Bosch-Siemens genau dann, wenn die Windkraftwerke Strom liefern.

Doch der Fokus liegt auf Flachbildfernsehern. Die Olympischen Spiele haben bereits gezeigt, welche Bedeutung Livestreams für das Fernsehen der Zukunft haben werden. Weil erst jeder fünfte Fernseher in Deutschland ans Internet angeschlossen ist, sehen die Hersteller Wachstumspotenzial. Sicherheitsexperten warnen, dass die internetfähigen Geräte mit Computer-Viren infiziert werden könnten.

Wie wichtig die Internet-Fernseher sind, zeigt dies: Experten gehen davon aus, dass bis 2016 rund 98 Prozent aller Haushalte über einen modernen Flachbildfernseher verfügen — Käufe lassen sich also nur mit neuen Geräteeigenschaften herbeiführen. Marktbeobachter rechnen sonst nur alle 7,5 Jahre mit einem Neukauf.

Den Kaufanreiz könnte die nächste TV-Technik Oled (organische Leuchtdiode) bringen, von der die Besucher der IFA sich einen Eindruck verschaffen können. Samsung und LG präsentieren 55-Zoll-Fernseher mit Oled-Displays. Diese Bildschirme sind heller und verbrauchen weniger Strom als herkömmliche Flachbildschirme. Noch ist die Technologie nicht marktreif, die Konkurrenz von Sony und Panasonic will aber im kommenden Jahr soweit sein.

Bei Computern richtet sich der Blick auf Microsofts neues Betriebssystem Windows 8. Samsung, Sony, Acer und Asus bringen erste Rechner mit, auf denen die Windows-Kacheln die Benutzeroberfläche bilden. Daran orientieren sich auch die leistungsstarken, flachen Ultrabooks — mit Touchscreens wollen diese neuen Laptops bisherige Tabletkäufer anlocken.

Infos zur IFA unter www.rp-online.de/digitales

(RP)
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