Trends 2016 Autos erobern die Technikmesse CES

Las Vegas · In Las Vegas zeigen die Technik-Hersteller ihre Trends für das neue Jahr: 2016 geht es um Autos, die per Gesten gesteuert werden, und um hochauflösende Fernsehgeräte. Smartphones spielen nur noch eine Nebenrolle.

CES 2016 Las Vegas - die Trends: Autor per Gesten steuern
Foto: dpa, vfd

Wenn am kommenden Mittwoch die Technikmesse CES in Las Vegas startet, wird klar: Die einstige Messe für Unterhaltungselektronik steht heute für das vernetzte Leben. Mehr als 150.000 Fachbesucher werden in der Wüstenstadt Nevadas erwartet.

Um den Wandel zu dokumentieren, haben die Veranstalter den alten Namen Consumer Electronics Show aufgegeben und setzen nur noch auf die Buchstabenkombination CES, wobei das C im neuen Jahr für Car, also Auto, stehen könnte. Besonders deutsche Autohersteller zeigen, wie sie sich smarte Mobilität vorstellen.

So setzt VW im Schatten der Abgasaffäre auf Elektrofahrzeuge. Der Hersteller zeigt ein neues Konzeptfahrzeug, welches das bisherige Manko der strombetriebenen Fahrzeuge beheben soll: Der in Las Vegas gezeigte Kleinbus soll sowohl erschwinglich sein als auch eine große Reichweite bieten.

Außerdem zeigt VW, welche Bedienelemente aus dem Konzeptauto der vorigen CES künftig in Serie gehen sollen: Dazu gehören Gestensteuerung und große Displays statt Knöpfe im Fahrzeugcockpit. BMW zeigt ebenfalls eine neue Version seiner Gestensteuerung. Die Sensoren der "AirTouch"-Technik erfassen die Handbewegungen zwischen Mittelkonsole und Innenspiegel. Der Autofahrer kann die Konsole somit bedienen, ohne die Displays berühren zu müssen. Außerdem gehen Branchenkenner davon aus, dass der Hybrid-Sportwagen BMW i8 Spyder zu sehen ist.

Neben Daimler und Audi wollen auch die amerikanischen Autohersteller die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: General Motors zeigt das erste Serienmodel des neuen Chevy Bolt. Das Elektroauto soll eine Reichweite von 320 Kilometern haben. Google und Ford werden ihre Zusammenarbeit im Bereich der selbstfahrenden Autos bekannt geben. Während Google bei diesem Joint-Venture auf die Autobau-Expertise des amerikanischen Herstellers Ford zurückgreift, kann sich Ford die Entwicklung einer eigenen Software zum Betrieb der selbstfahrenden Autos sparen.

Im klassischen Bereich der Unterhaltungselektronik werden auf der CES die ersten Abspielgeräte der neuen Ultra HD Blu-ray erwartet. Auf dieser neuen Scheibe können 4K-Filme gespeichert und gezeigt werden. Bisher können Filmfans hochauflösendes Videomaterial nur über das Netz bei Amazon, Netflix oder YouTube streamen. Der Start der 4K-Disc war eigentlich für das Weihnachtsgeschäft vorgesehen, nun soll es in den USA und in Europa im kommenden Frühjahr losgehen. Filmfans hoffen, dass die Filmstudios die ersten Blockbuster-Veröffentlichungen auf der Ultra HD Blu-ray gleich mit zeigen.

Wer sich im kommenden Jahr ein neues Fernsehgerät kaufen möchte, sollte einen Blick auf neue Standards werfen, die auf der CES vorgestellt werden. So will die UHD-Allianz, die aus zwölf Unternehmen - wie zum Beispiel Panasonic - besteht, neben neuen technischen Spezifikationen ein neues Logo präsentieren. Dieses kennzeichnet Produkte, die den neuen Standards im Bereich der Ultra-HD-Displays entsprechen.

Da selbst 4K-Fernsehgeräte mittlerweile zum Standardangebot der TV-Hersteller gehören, bewerben sie besonders ihre HDR-fähigen Geräte. Dabei handelt es sich um die "High Dynamic Range" des Bildes. Details in besonders hellen oder dunklen Bereichen des Bildes können kontrastreicher dargestellt werden. Einige Hersteller haben bereits HDR-fähige Geräte im Verkauf, allerdings gibt es erst jetzt einen Standard, der von den auf der CES gezeigten Geräten unterstützt wird.

Smartphone-Hersteller machen in diesem Jahr weniger von sich reden. Die großen Ankündigungen werden inzwischen anderen Messen überlassen, wie der Internationalen Funkausstellung in Berlin. BlackBerry wird keine neuen Geräte vorstellen, sondern Schutzmechanismen für Gegenstände, die mit dem Internet verbunden sind.

Die spannendste Neuheit aus dem Mobilfunksektor kommt von einem Hersteller, der die CES traditionell eigentlich ignoriert: Apple. Kurz vor dem Start der Messe berichten verschiedene Medien von einem günstigen Einsteiger-iPhone, welches ungewöhnlicherweise im kommenden April erscheinen soll. Unter dem Namen iPhone 7C soll das Gerät mit einem 4-Zoll-Bildschirm und einem 16 GB-Speicher verkauft werden. Apple schafft es inzwischen so zuverlässig, im Januar von sich reden zu machen, dass dies kein Zufall mehr sein kann.

(dafi)
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