Suchanfragen, Standorte, Apps Welche Nutzerdaten Google speichert - und wie man sie löscht

Düsseldorf · Suche, Maps, GMail, Fotos - viele können sich ein Leben ohne Google nicht mehr vorstellen. Damit die vielen Dienste funktionieren, speichert Google riesige Datenmengen seiner User. Wo man die findet und auch löschen kann, erklären wir hier.

Google speichert Nutzerdaten - hier kann man sie einsehen und löschen
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Google speichert Nutzerdaten - hier kann man sie einsehen und löschen

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Foto: Google

Will man die Angebote von Google nutzen, hat man zwei Möglichkeiten des Verzichts: auf Privatsphäre oder auf Komfort. Gibt man dem Suchgiganten einen Großteil seiner Daten preis, lernt der einen immer besser kennen und kann so die einzelnen Dienste viel individueller anpassen.

Ein paar Beispiele:

Aktiviert man in seiner Kamera-App die Option, dass mit den Bildern auch die Aufnahme-Standorte gespeichert werden, kann die "Google Fotos"-App daraus Alben basteln. Außerdem lassen sich die Fotos dann sehr einfach nach Orten durchsuchen.

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Foto: dpa-tmn/Garmin

Lässt man sich seine Buchungsbestätigung fürs Hotel oder den nächsten Flug an seine Gmail-Adresse schicken, erkennt Google diese und legt einen Termin im Kalender an. Zudem bastelt die App "Google Trips" einen kleinen Reiseführer für den Zielort zusammen.

In "Google Kalender" kann man Ziele definieren, etwa jeden Tag eine halbe Stunde Fahrrad fahren, einmal in der Woche ein Buch lesen, mit der Familie essen gehen. Daran erinnert einen Google dann - und lernt den User wieder ein bisschen besser kennen. Zum Beispiel, um passendere Werbung auszuspielen.

Ebenso verhält es sich mit den eingegebenen Suchanfragen. Egal, ob die am PC oder Smartphone getippt oder nach dem Hotword "Ok Google" eingesprochen werden, alles wird gespeichert. Die eingetippten Suchanfragen werden unter anderem dazu genutzt, zu den Interessen passende Werbung auszuspielen.

Die gesprochenen Suchanfragen werden neben der Werbeplatzierung benötigt, um die Spracherkennung zu verbessern: Je mehr man mit Google spricht, desto besser versteht der Dienst einen. Sämtliche Aufnahmen kann man sich anhören. Das mag viele erschrecken. Man kann es aber auch als Reise in die Vergangenheit sehen, schließlich kann man beim Anhören viele Erinnerungen wachrufen, beispielsweise an einen Urlaub.

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Foto: dpa-tmn/Crosscall

Interessant ist der Aspekt, den Thomas Schulz in seinem Buch "Was Google wirklich will" aufzeigt: Demnach arbeitet in der recht großen Abteilung für den Google Übersetzer nicht ein Dolmetscher und auch kein Sprachwissenschaftler. Alle Übersetzungen basieren rein auf der Auswertung von Daten.

Google speichert diese Daten nicht an geheimer Stelle, jeder User kann sich den eigenen Datensatz anzeigen lassen. Auf der Seite "Meine Aktivitäten" wird alles akribisch aufgeführt. Sämtliche Aktivitäten über alle Google-Apps und Geräte hinweg kann man dort einsehen. Es kann in den gespeicherten Daten gesucht werden oder sie können gefiltert nach Datum oder Google-Produkt aufgelistet werden.

Über den Menüeintrag "Andere Google-Aktivitäten" kommt man zu weiteren gespeicherten Datensätzen wie dem Standortverlauf (sofern aktiviert) oder den Geräteinformationen. Auf der Seite kann auch eine Kopie sämtlicher bei Google über einen selbst gespeicherte Daten heruntergeladen werden.

Wem die Google-Datensammelwut zu unheimlich wird, der kann sämtliche Datensätze löschen. Die Option wird einem bei jeder gespeicherten Aktivität angeboten. Auf der Seite "Aktivitätseinstellungen" kann das Ausmaß der Datensammlung beschränkt werden. Einfach per blauem Schieberegler die gewünschte Aktivität pausieren.

Wie bereits erwähnt, muss dann aber mit Einschränkungen bei der Nutzung der Google-Dienste gerechnet werden. Diese sind zwar kostenlos, aber ganz ohne Gegenleistung dann doch nicht in vollem Umfang zu bekommen.

(csr)
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