Internetkriminalität Schlag gegen illegale Plattformen im Darknet

Wiesbaden · Die Ermittlungen richteten sich gegen den Handel mit Waffen, Drogen, Falschgeld und gefälschten Ausweisen: Bei einer Großrazzia gegen Betreiber und Nutzer illegaler Plattformen im Internet hat die Polizei neun Verdächtige festgenommen.

Außerdem wurden 69 Wohnungen und Firmenräume in Deutschland und im Ausland durchsucht, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) am Montag mitteilten.

Neben dem Handel mit Waffen, Drogen, Falschgeld und gefälschten Ausweisen wird den Verdächtigen das Ausspähen von Daten sowie kriminelle Dienstleistungen wie beispielsweise das Infizieren von Computern mit Schadprogrammen, das Anbieten illegaler Streamingdienste und Anleitungen zur Begehung von Straftaten vorgeworfen.

Ein mutmaßlicher Administrator aus dem Münsterland

Hauptverdächtiger ist den Angaben zufolge ein 27-jähriger Bosnier, der am vergangenen Mittwoch in Bosnien-Herzegowina festgenommen wurde. Er soll seit 2012 als Chef-Administrator eine Schlüsselrolle beim technischen Betrieb der Untergrund-Foren gespielt haben.

Außerdem gingen den Fahndern zwei weitere mutmaßliche Administratoren ins Netz: ein 21-Jähriger aus dem Münsterland und ein 29-Jähriger aus Niedersachsen. Bei beiden handelt es sich den Behörden zufolge um Deutsche. Weitere Festnahmen gab es in Niederachsen unter dem Verdacht des Drogenhandels. Die internationale Aktion lief am Dienstag und Mittwoch in der vergangenen Woche.

Internationale Ermittlungen

An den Ermittlungen waren neben deutschen Fahndern auch Polizisten in Bosnien-Herzegowina, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, Litauen und Russland beteiligt. Die Fahnder stellten zahlreiche Computer, Speichermedien, Waffen und Bargeld sicher.

Im sogenannten Darknet (englisch für "Dunkles Netz") können sich Internetnutzer unerkennt bewegen. Der nur über Anonymisierungsdienste wie TOR erreichbare Bereich des Internets wird vor allem von Kriminellen genutzt. Sie setzen dabei Werkzeuge zur Verschleierung ihrer Datensputen an, die auch von Menschen verwendet werden, die viel Wert auf ihre Privatsphäre legen oder in einem repressiven politischen System leben.

(das/dpa)
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