Kurioser Imagefilm Spott für Mädchen im Toiletten-Wunderland

Düsseldorf · Mit einem denkbar seltsamen Werbevideo vermarktet der Toiletten-Dienstleister Sanifair seine Autobahnklos als Wunderland für Kinder. Darin hüpft ein Mädchen staunend durch eine Sanifair-Anlage. Das Internet spottet.

 Hüpfend erkundet Amelie die Sanifair-Toiletten.

Hüpfend erkundet Amelie die Sanifair-Toiletten.

Foto: Screenshot / pie-five.com

Wofür steht die Marke Sanifair? Für die meisten vermutlich für mehr oder weniger saubere Toiletten an Autobahnraststätten und in Bahnhöfen, bei denen für den Kunden pro Benutzung ein 50-Cent-Gutschein herausspringt. Doch wie vermarktet man dieses schnöde Konzept clever und mit einem Augenzwinkern?

"Aha! Das ist also dieses Sanifair!"

Nicht wirklich gelungen ist das vermutlich der Werbeagentur "Pie Five". Ihr Imagefilm für Sanifair lässt das Netz spotten. Darin spaziert ein Mädchen, laut der Agentur die zehnjährige Amelie, durch eine Sanifair-Anlage, als sei sie die reinste Wunderwelt.

"Oh, ist das schön hier", ruft Amelie, als sie die Sanifair-Waschbecken erblickt - begleitet von säuselnder Klaviermusik. "Was jetzt passiert, ist reine Magie", jubelt Amelie weiter - und betätigt die kontaktlose Spülung der Toilette.

Außerdem freut sie sich über verschiedene Bezahlmethoden ("Ha! Ich kann sogar mit Papas Kreditkarte zahlen!"), die Eltern-Kind-Kabinen, die auch ihr Kuscheltier nutzen kann ("Rüssel muss mal kurz!") und die Seife ("Mhm, das riecht kuschelig!"). Nicht zu vergessen die Freude über den Wertbon ("Mit dem Zauberzettel bekomme ich mein Lieblingseis billiger!").

 "Oh, ist das schön hier!", ruft das Mädchen Amelie in dem Image-Film für Sanifair.

"Oh, ist das schön hier!", ruft das Mädchen Amelie in dem Image-Film für Sanifair.

Foto: Screenshot / pie-five.com

Zu sehen ist das Video offiziell nur auf der Website der Agentur "Pie Five".

Sanifair "mit ganz anderen Augen" sehen

Die Agentur schreibt, die Anforderungen für das Video seien "extrem hoch" gewesen. Man habe die "Marke emotional aufladen, das System erklären und Businesspartner gewinnen" sollen. Das Mädchen Amelie habe die Inhalte aber "so charmant" transportiert, "dass man in Zukunft die Marke Sanifair mit ganz anderen Augen sieht."

Das stimmt wohl, allerdings nicht so, wie sich das die Agentur vorgestellt hat. Auf Twitter erntet das Video Spott und Hohn. "'Oh, ist das schön hier!' Ja, wenn man zu Hause noch über'n Balken kackt ..." schreibt ein Nutzer etwa.

Andere machen sich Gedanken darüber, wie wohl das Budget für den Film zusammengekommen ist:

Und wieder andere sehen es pragmatisch:

(RPO, HeBu)
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