Simulation des alten Roms "Rome Reborn": Spazieren in einer anderen Zeit

Düsseldorf (RPO). "Rome Reborn" ist die bislang größte Computersimulation der Welt und stellt das antike Rom des 21. Juni 320 n. Chr. unglaublich detailgetreu nach. In zehn Jahren digitalisierten Bernard Frischer von der Universität in Virginia und sein Team alle vorhandenen Informationen um das alte Rom und schafften es, die komplette Stadt nachzubilden.

Bilder aus "Rome Reborn"
9 Bilder

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Das wiedergeborene Rom - die wohl eindrucksvollste Stadt der Antike erstrahlt am Bildschirm wieder in ihrem alten Glanz. 320 n. Chr. war Rom die multikulturelle Haupstadt der westlichen Welt und beheimatete ungefähr eine Millionen Menschen.

1997 startete Bernard Frischer und sein Team das einmalige Projekt. Seitdem wurden mit Hilfe von Wissenschaftlern, alten Karten und der Vermessung des "Plastico di Roma Antica" - einem 16 mal 17 Meter großem Stadtmodell Roms im Maßstab von 1:250 - 7000 Gebäude entlang der "Aurelianischen Mauer" detailgetreu nachgebildet. Laut Frischer ist "Rome Reborn" damit die umfassendste Nachbildung einer Stadt, die es jemals gegeben hat. Und wohl auch die teuerste: "Rome Reborn" soll 1,5 Millionen Euro verschlungen haben.

Frischer hofft, mit seinem Projekt das gemeine Denken über das Altertum zu verändern. Durch "Rome Reborn" ergeben sich völlig neue Möglichkeiten der Erforschung des Lebens der Antike. Zum Beispiel ist man sich bis heute nicht sicher, wie viele Menschen wirklich in das Kolosseum gepasst haben. Die 3D-Darstellung in "Rome Reborn" könnte endgültig Aufschluss über die Kapazität des wohl berühmtesten Wahrzeichens in Rom geben.

Durch Rekonstruktionen historischer Ereignisse oder virtuellen Städtetouren - auch in Latein - soll der Geist des alten Roms wiederbelebt und in die heutige Zeit hinein getragen werden. Auch Schülern und Studenten soll "Rome Reborn" zeigen, dass Geschichte interessant ist.

Die Vorlage für den Titel des Projekts lieferte das 1446 geschriebene Buch "Roma instaurata" von Flavio Biondo, das die erste systematische Topografie des alten Rom lieferte.

Zu sehen ist das virtuelle Rom im Moment nur in Videos und auf Bildern auf der Internetseite des Projekts, das Team arbeitet aber an einer Internetversion, die es jedem ermöglichen soll, durch das alte Rom zu spazieren. Fertig ist das Projekt auch noch lange nicht. Nach Frische gebe es ständig neue Erkenntnisse, die laufend in das Projekt eingebunden werden können.

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