Gespräch mit der Kanzlerin Youtuber LeFloid verteidigt sich nach Merkel-Interview

Berlin · Als erster Youtuber überhaupt durfte LeFloid Kanzlerin Angela Merkel interviewen. Für das Ergebnis hagelte es Kritik. Und das nicht zu knapp. Nach einer Woche zieht LeFloid jetzt Bilanz.

LeFloid interviewt Angela Merkel
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LeFloid interviewt die Kanzlerin

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Foto: afp, dg

Eine Woche nach seinem viel beachteten Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Internet-Videoplattform YouTube hat sich Florian Mundt alias LeFloid gegen Angriffe von Medien- und Politikjournalisten auf seine angeblich allzu seichten und freundlichen Fragen zur Wehr gesetzt.

Mit Ironie reagiert der 27-Jährige auf die Interview-Schelte und spielt in der neuen Ausgabe des Magazins "Le Floid" den Ball zurück: "Dass danach nicht die Welt explodiert ist - oh. Da muss ich wohl die ganzen heftigen und weltverändernden Enthüllungen über Merkel in letzter Zeit durch echte Journalisten verpasst haben."

"Und jetzt kommen wir zum leidigen Thema der vergangenen Woche (...) - der Merkel-Stunt", so leitet Mundt nach fünf Minuten Geplauder zu seiner Entgegnung auf Kritik "der klassischen etablierten Printmedien und Profi-Journalisten" über. Die hätten versucht, "Le Floid in der Luft zu zerreißen".

LeFloid und Angela Merkel: Das sagt das Netz über das Interview
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LeFloid interviewt die Kanzlerin: Das sagt das Netz

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Er sei zu brav gewesen, war nur Stichwortgeber, hat nicht genug nachgehakt und schon gar nicht widersprochen, so lauten die Vorwürfe gegen den Youtube-Star. Mit ausgestrecktem Mittelfinger und einer Reihe von Kraftausdrücken macht dieser aber deutlich, dass er die Kollegenschelte ziemlich daneben findet.

Merkel habe die von "LeFloid"-Zuschauern an ihn herangetragenen Fragen "mehr oder weniger klar beantwortet, einige sogar sehr klar. Aber offensichtlich sollte ich mich da doch hinsetzen, einmal laut 'Penis' rufen und dafür sorgen, dass die Kanzlerin anfängt zu heulen und das Interview abgebrochen wird."

Mundt hatte das Gespräch am Montagabend voriger Woche ins Netz gestellt. Beide sprachen über Themen wie das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP, ein einheitliches Abitur, die Homo-Ehe oder den US-Geheimdienst NSA.

Er sei "schweinenervös" gewesen", räumt Mundt eine Woche später ein. Sein Fazit: "Hunderttausende haben dieses Interview gesehen, Hunderttausende haben Antworten auf ihre Fragen bekommen, und Hunderttausende werden auch nach diesem Interview garantiert nicht CDU wählen - mich eingeschlossen."

In diesem Video reagiert LeFloid auf die Kritik:

(dpa)
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