Zensur-Debatte Instagram verbietet beliebten Hashtag #curvy
Düsseldorf · Schluss mit der Kurvendiskussion: Wer in Zukunft Bilder bei Instagram hochladen möchte, muss auf #curvy verzichten. Der Grund: Der Hashtag wurde vom Fotodienst gesperrt, weil zu viel Nacktheit damit einhergehe.
Um bei Instagram Bilder zu kategorisieren, zu beschreiben und auffindbar zu machen, werden Hashtags verwendet. Erst kürzlich hat sich das Fotoportal dazu entschlossen, den Hashtag #curvy für seine weltweit 300 Millionen User zu verbieten. Wer also nach "curvy", zu deutsch "kurvig", sucht, erhält keine Ergebnisse mehr. Das Wort ist für Suchanfragen gesperrt.
Fotoplattform Instagram will Nacktbilder eingrenzen
Instagram äußerte gegenüber Mashable, dass der kurvige Hashtag oft in Bildern verwendet wurde, die gegen die Richtlinien der Community verstießen. Dies sind in erster Linie Regeln, die den Umgang mit Nacktheit betreffen. Die Blockade hat demzufolge wohl nichts mit der Wortbedeutung an sich zu tun. Es ginge lediglich darum, die steigende Anzahl von Nacktbildern zu reduzieren.
Eine Entscheidung, die auf viel Unverständnis stößt: Zahlreiche Plus-Size-Models, die zuvor mit #curvy ihre Kurven stolz gefeiert haben, sehen diesen Schritt als Schlag gegen die momentane "Anti-Bodyshaming-Bewegung" - also die Bewegung gegen die Verurteilung und Zurschaustellung von Übergewicht.
Auch wird die Sinnhaftigkeit der Instagram-Politik von Kritikern zunehmend in Frage gestellt. Wie Buzzfeed demonstriert, ist ein scheinbar harmloser Hashtag wie "curvy" plötzlich verwerflich und anstößig, während nach verwandten Begriffen wie #curvybabe, #curvylady oder #curvyfashion weiterhin gesucht werden kann.
Eindeutig sexuelle Schlagwörter sind weiter erlaubt
Die Plus-Size-Gemeinde fühlt sich auf den Schlips getreten. Um der Zensur zu entgehen, kursieren nun unter den Hashtags #curvee, #bringcurvyback sowie #everybodyisbeautiful zahlreiche Proteste. Das Schlagwort #curvee scheint somit zum neuen #curvy zu werden.