Facebook und Instagram Soziale Medien machen in hohem Maße süchtig

Hamburg · Nach Einschätzung eines Wissenschaftlers der Universität Oxford, Luciano Floridi, machen soziale Medien genau wie Alkohol, Tabak und Glücksspiel "in hohem Maße süchtig". Der Philosoph und Informationsethiker sprach sich in dem in Hamburg erscheinenden "P.M. Magazin" (Freitag) für eine Altersbeschränkung von sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram aus.

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Derzeit dürften sich Jugendliche ab 13 Jahren einen Account zulegen, doch gerade die Pubertät sieht der Wissenschaftler als die "kritischste aller Phasen". Soziale Medien förderten das Gefühl, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Das ermuntere dazu, sorglos mit intimen Informationen umzugehen. "Wir fühlen uns in unserer Privatsphäre verletzt, wenn jemand von außen in unseren geschützten Raum eindringt, aber nicht, wenn wir der Außenwelt etwas Privates offenbaren", sagte Floridi. "Das ist ein Denkfehler."

Genau wie bei anderen Suchtmitteln sei Aufklärung gefragt. Floridi berät auch Google; er ist der einzige Ethiker im Gremiums des Konzerns, das über das "Recht auf Vergessenwerden" diskutiert. Die Macht des Internetkonzerns sieht er als Risiko - und als Versäumnis der Politik. Der italienische Philosoph leitete 2012 eine Expertengruppe der Europäischen Union, die den Einfluss digitaler Technologien auf unsere Gesellschaft untersuchte.

(KNA)
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