"Search FYI" Facebook startet Volltextsuche

Düsseldorf/Menlo Park · Nutzer von Facebook sollten in Zukunft noch genauer darauf achten, was sie in dem sozialen Netzwerk öffentlich posten, denn die Suchfunktion wird massiv ausgebaut. Damit greift Facebook auch den Suchmaschinen-Giganten Google an.

 Facebooks neue Suchfunktion gibt es bisher nur für Nutzer, die ihren Account auf US-Englisch eingestellt haben.

Facebooks neue Suchfunktion gibt es bisher nur für Nutzer, die ihren Account auf US-Englisch eingestellt haben.

Foto: afp, kb

Wie Facebook-Manager Tom Stocky in einem Blog-Eintrag ankündigt, werden bei Suchanfragen nicht mehr nur Beiträge und Seiten aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis berücksichtigt, sondern Inhalte aus dem gesamten Facebook-Universum.

Die neue Suchfunktion heißt "Search FYI", zu Deutsch: "Suche zu Deiner Information". Bislang ist sie aber nur verfügbar, wenn Nutzer ihre Spracheinstellungen auf US-Englisch stellen. Sucht man anschließend beispielsweise nach "Düsseldorf", werden zunächst Ergebnisse aus dem eigenen Freundeskreis auf Facebook angezeigt.

Darunter folgen dann auch andere öffentliche Inhalte. Interessant: Über den Reiter "Latest", zu Deutsch "Aktuelles", werden in Echtzeit alle öffentlichen Facebook-Beiträge zum Suchbegriff angezeigt, und das ungefiltert.

Die neue Suchfunktion steht neben dem Browser bei entsprechender Spracheinstellung des Smartphones auch in den in den Facebook-Apps auf dem iPhone und Android-Smartphones zur Verfügung.

Facebook teilt mit, dass täglich zwei Billionen Beiträge erfasst werden, hinzu kämen 1,5 Milliarden Suchanfragen. "Wenn etwas passiert auf der Welt, schauen die Menschen meist auf Facebook nach, wie ihre Freunde und Familie reagieren." Mit dem Ausbau der Suche verschärft Facebook seine Konkurrenz mit Google. Die beiden kalifornischen Internetriesen buhlen um die Werbeeinnahmen im Internet. Die Werbeanzeigen im Umfeld von Suchanfragen werden bislang von Google dominiert.

Gleichzeitig bedeutet die neue Suchfunktion für alle Nutzer, dass ihre Beiträge deutlich einfacher nach Stichwörtern durchsucht werden können, solange diese öffentlich eingestellt werden. Die Überlegung, mit welchen Privatsphäreeinstellungen ein Beitrag veröffentlicht wird, gewinnt so noch einmal an Bedeutung. Wie "Spiegel Online" demonstriert, können mit der neuen Suchfunktion beispielsweise auch Hassbotschaften auf Facebook deutlich einfacher entdeckt werden.

Mit Material von dpa.

(hebu)
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