Streit mit Apple Edward Snowden nennt FBI-Forderung "Bullshit"

Washington · Im Streit zwischen Apple und den US-Behörden hat sich nun auch Whistleblower Edward Snowden zu Wort gemeldet. Er glaubt nicht, dass das FBI Apple wirklich braucht, um auf das iPhone des Attentäters von San Bernadino zuzugreifen.

 Edward Snowden im Live-Bild bei der Verleihung des 7. Internationalen Friedenspreis "Dresden-Preis" in der Semperoper in Dresden.

Edward Snowden im Live-Bild bei der Verleihung des 7. Internationalen Friedenspreis "Dresden-Preis" in der Semperoper in Dresden.

Foto: dpa, abu fpt

Wie das Online-Magazin "The Intercept" berichtet, äußerte sich Snowden zu dem Thema bei der Konferenz "Blue Print for a Great Democracy" der Organisation Common Cause. "Das FBI sagt, Apple habe die 'exklusiven technischen Möglichkeiten'", um das Smartphone des Attentäters von San Bernadino zu entsperren, zitiert das Magazin den NSA-Whistleblower Snowden.

"Bei allem Respekt: Das ist Bullshit", sagte Snowden weiter. Er wurde über einen Videostream aus Moskau zugeschaltet.

Auf Twitter erläuterte Snowden seine Äußerungen. In einem Blogeintrag, den er verlinkt, wird detailliert erklärt, wie das FBI ganz einfach an die Daten des Attentäter-Smartphones kommen könnte - auch ohne Apple. Dabei geht es konkret darum, wie verhindert werden kann, dass die Daten eines iPhone automatisch gelöscht werden, nachdem die schützende Zahlenkombination zu häufig falsch eingegeben wurde.

Der Trick, der in dem Blogeintrag beschrieben wird: Sperrt sich das iPhone nach zu vielen Fehlversuchen, werden nicht direkt alle Daten gelöscht, sondern sie werden nur unbrauchbar gemacht. Sichert das FBI den iPhone-Speicher jedoch kurz zuvor, können die Daten gerettet werden - und theoretisch können die Ermittler auf diesem Weg so häufig verschiedene Zahlenkombinationen ausprobieren, bis sie die richtige gefunden haben.

Apple streitet seit Wochen mit den US-Behörden, vornehmlich dem FBI, über eine mögliche Hintertür in das Betriebssystem von iPhones und iPads, die den Zugriff auf die Daten eines Nutzers ermöglicht, auch wenn diese mit einer Zahlenkombination geschützt sind. Der Konzern wehrt sich gegen eine gerichtliche Anordnung. Sie sieht vor, dass Apple dem FBI ermöglicht, das iPhone des toten Attentäters von San Bernadino zu entsperren. Syed Rizwan Farook hatte gemeinsam mit seiner Frau Anfang Dezember in Kalifornien 14 Menschen erschossen. Das Paar soll der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen haben.

Mit Material von dpa.

(hebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort