Kostenlose Musik für Prime-Kunden Amazon: Angriff auf Spotify, Apple Music & Co.

Düsseldorf · Amazon greift mit einem neuen Service seine Konkurrenten auf dem Musik-Streamingmarkt wie spotify, Google Play Music oder Apple Music am. Ab sofort stehen Prime-Kunden des Onlinehändlers über eine Million Songs, ausgewählte Playlists sowie diverse Radiosender kostenlos zur Verfügung.

 Mit Amazon Prime Music stehen Prime-Kunden jetzt eine Million Songs kostenlos zur Verfügung.

Mit Amazon Prime Music stehen Prime-Kunden jetzt eine Million Songs kostenlos zur Verfügung.

Foto: dpa

Damit können Prime-Kunden von Amazon die enthaltenen Alben und Musikstücke individuell auswählen und so oft anhören wie sie möchten. Es gibt nicht, wie etwa bei Spotify free, die Beschränkung, die Musik in einem Zufallsmodus abgespielt zu bekommen.

Kunden, so Amazon, können die Musik als Stream anhören, sie aber auch auf mobile Geräte herunterladen. Damit hat man die Alben und Songs auch unterwegs zur Verfügung, wenn kein Netz zur Verfügung steht oder man seine mobile Datenflat schonen möchte.

Auch soll der Musikgenuss zwischendurch nicht durch Werbeeinblendungen gestört werden, verspricht Amazon.

Der Streaming-Dienst Prime Music enthält laut Mitteilung des Onlinehändler Musik von deutschsprachigen und internationalen Künstlern wie Andreas Bourani, Helene Fischer, Cro, Udo Jürgens, Andreas Gabalier sowie Meghan Trainor, U2, Beyoncé und Bruce Springsteen. Bei Prime Radio stehen rund 50 Sender zur Verfügung, die nach Genre ausgewählt werden können, etwa 80er-Rock, Deutscher Pop, Lounge & Bar, Jazz von heute, Beethoven, Mozart, Kinderlieder, Hardrock oder Salsa.

"Über eine Million Songs" hört sich erst einmal viel an. Doch vergleicht man das Angebot mit der Konkurrenz von Spotify, Google Play Music, Apple Music, Deezer oder Napster, relativiert sich die vermeintlich hohe Zahl, habe doch die anderen Anbieter bis zu 30 Millionen Songs in ihren Archiven. Dafür werden dort andererseits jeden Monat knapp 10 Euro für den werbefreien Musikgenuss fällig.

Auch in Sachen Akualität hinkt Prime Music etwas hinterher: Aus den deutschen Album-Charts vom 31. Oktober sind aus den Top 10 lediglich vier Alben vertreten: Revolverheld mit "MTV Unplugged in drei Akten", Pur mit "Achtung", Helen Fischer mit "Farbenspiel" und Andreas Bourani mit "Hey".

Wer mit einem Repertoire von einer Million Liedern klar kommt und nicht alle brandaktuellen Songs und Alben in seiner Playlist benötigt, für den ist Amazon Prime Music auf jeden Fall ein interessantes Angebot. Vor allem, weil man den kostenlosen Versand und Amazon Video gleich mit im Paket hat.

Amazons Prime-Dienst kostet pro Jahr 49 Euro, darin enthalten sind unter anderem die kostenlose und bevorzugte Lieferung von gekauften Artikeln, das komplette Angebot des Filmstreaming-Dienstes Amazon Video sowie jetzt auch Prime Music.

Der Dienst Prime Music startet am 5. November in Deutschland und Österreich und kann auf Android, iOS, PC und Mac sowie auf den hauseigenen Fire Tablet, Fire TV und Fire TV Stick genutzt werden.

(csr)
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