Zehn Jahre Twitter 10 Gründe, warum Twitter das bessere Facebook ist

Düsseldorf · Wer braucht schon Twitter - und vor allem, wofür? Der Kurznachrichtendienst wird schon immer unterschätzt, auch zu seinem zehnten Geburtstag. Dabei macht Twitter vieles besser als Facebook.

Logisch, Twitter ist weit davon entfernt, perfekt zu sein. Das gibt selbst der deutsche Marketingchef Rowan Barnett im Interview zu. Ein großes Problem: Viele verstehen den Dienst nicht richtig, und melden sich deshalb besser gar nicht erst an. Dabei gibt es so vieles, das Twitter toll macht, sogar toller als Facebook - zum Beispiel diese zehn Dinge:

  1. Fassen Sie sich kurz!

140 Zeichen für einen Tweet sind weniger Platz für geistigen Müll und gerade genug Platz für teilenswerte Geistesblitze.

  1. Twitter verfälscht nicht

Ich entscheide selbst, wem ich folge und wem nicht. Wer anfängt zu nerven, dem entfolge ich. Wen ich neu entdecke, bei dem klicke ich auf "Folgen". So entsteht meine ganz eigene Timeline aus Nachrichten, Promis, Bloggern und, wenn ich will, Katzenvideos. Alles zeitlich sortiert, keiner wird bevorzugt oder benachteiligt. Zumindest bisher - mehr dazu unten.

  1. Weniger komische Menschen

Partyfotos, Babyfotos, Urlaubsfotos - alles das gibt es auf Twitter nur sehr dosiert. Und erst recht nicht von dubiosen Freunden aus der Grundschulzeit.

  1. Jedem Tierchen sein Pläsierchen

Twitter ist der perfekte Ort, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ob Gladbach-Fans, Justin-Bieber-Verehrer oder Koch-Profis: Jeder, wirklich jeder, findet auf Twitter seine Blase.

  1. Wir sind keine Freunde, wir sind Informationspartner!

Jemandem neues auf Twitter folgen ist kein riesiges Ding. Während es auf Facebook manchmal ein abendfüllender Nervenkrieg ist, ob ich einer spannenden Person eine Freundschaftsanfrage stelle, die ich aber gar nicht wirklich kenne (creepy!), klicke ich bei Twitter einfach auf "Folgen". Und das ist nicht seltsam, sondern gehört zum guten Ton!

  1. Hashtags als Schlagworte fürs Leben

Alle Nachrichten zu einem Schlagwort gebündelt an einer Stelle, organisiert über ein kleines, aber feines Zeichen: #. Ein # macht aus einem Wort einen Hashtag, ein Schlagwort. Von #flüchtlinge über #aufschrei bis #Konfetti und #catcontent - Hashtags organisieren uns die (Twitter-)Welt. Mit einem #Wort kann man alle neuesten Nachrichten zu einem Thema finden - ist doch toll!

  1. Lagerfeuer vorm Fernseher

Mit Twitter müssen wir nie wieder alleine Fernsehen gucken. Egal ob #Tatort, #Bachelor oder #BVBFCB: Wer möchte, hat mit Twitter immer den passenden Second Screen auf dem Smartphone. Die Erfahrung zeigt: Selbst das schlechteste Fernsehprogramm wird damit ziemlich lustig.

  1. #YOLO

Niemand erinnert sich mehr an die Tweets von vorgestern. Was jetzt passiert, ist wichtig. Twitter setzt voll auf den Ist-Moment. Wer keinen ganz großen Blödsinn baut, dem verzeiht Twitter vieles.

  1. Kleine Leute ganz groß

Twitter ist unglaublich mächtig. Formuliert jemand mit nur verhältnismäßig wenigen, aber aktiven Followern eine mitreißende, bewegende oder brisante Botschaft, verteilt sich diese unter Umständen binnen Minuten über die Erde. Häufig entstehen genau so globale Hashtags, also Schlagwörter, die plötzlich von allen verwendet werden. Die Dynamik von Twitter macht riesigen Spaß.

  1. "Hab' ich schon auf Twitter gesehen"

Wenn etwas auf der Welt passiert, ist Twitter oft der schnellste Informationslieferant - schneller als Nachrichtenagenturen, Fernsehsender oder Onlineportale. Ob bei den Anschlägen von Paris, der Absage von "Wetten, dass..?" 2010 in Düsseldorf oder der legendären Notlandung eines Flugzeugs in New York.

Leider gibt es auch Gründe, sich Sorgen um Twitter zu machen. Für die Nutzer ganz oben stehen wohl die Veränderungen in der Twitter-Timeline, die anstehen. In unseren zehn Punkten loben wir an zweiter Stelle, dass Twitter so unverfälscht ist. Alle Nachrichten fließen nach Zeit sortiert ein. Das aktuellste steht ganz oben. Unabhängig davon, wer es geschrieben hat.

Das ändert sich. Twitter dreht an seiner Timeline und holt "relevantere" Beiträge weiter nach oben, berechnet durch einen Algorithmus, ähnlich wie bei Facebook. Das macht uns Sorgen. Das Prinzip von Twitter, wie wir es kennen, steht auf dem Spiel - in der Hoffnung, so neue Nutzer zu gewinnen. Noch lässt sich die neue Timeline abstellen.

Die Nutzer werden mit den Füßen abstimmen, was sie wollen. Oder eher mit den Daumen.

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