Kritik an neuem Browser Mozilla-Chef beschwert sich öffentlich über Windows 10

Düsseldorf · Mit seinem neuen Betriebssystem "Windows 10" liefert Microsoft direkt den neuen Standardbrowser Microsoft "Edge". Der Haken: Im neuen Betriebssystem lassen sich Apps nicht mehr so leicht wie früher als Standard-Apps festlegen. Seinem Ärger darüber hat Firefox-Chef Chris Beard nun in einem öffentlichen Brief Luft gemacht.

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So sieht das neue Windows 10 aus

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Der "Internet Explorer", 20 Jahre hauseigener Internetbrowser von Microsoft, hatte es nie wirklich leicht. Oft stand er in der Kritik und wurde über ihn gewitzelt. Viele Nutzer greifen daher für die Reise im Internet auf alternative Browser wie Googles "Chrome" oder "Firefox" von Mozilla zurück. In früheren Windows-Versionen liessen sich diese dann auch leicht als Standard-Browser einsetzen.

Der Leidensweg des "Internet Explorers" ist nun beendet, denn mit dem neuen Betriebssystem tritt der neue Browser "Edge" an seine Stelle und dieser will sich nicht so einfach übergehen lassen. Darüber beschwert sich nun Firefox-Chef Beard in einem öffentlichen Brief an Microsoft.

Windows 10 im Schnell-Check
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Nach dem Update auf "Windows 10" ist "Edge" der neue Standard für den Gang ins Internet. Auch wenn der Nutzer zuvor, beispielsweise unter "Windows 8.1", noch "Chrome" als Standard-Browser nutzte, wird ohne seine Zustimmung "Edge" als neuer Standard eingesetzt und damit die "Entscheidung des Nutzers (...) weggeworfen".

Beard kritisiert außerdem, dass es anders als früher nicht mehr so ohne weiteres möglich sei andere Browser als Standard festzulegen. Die Nutzer müssten dafür "nun mehr als doppelt so viele Klicks machen, sich durch die Einstellungen scrollen und über technisches Know-how verfügen". Es genügt unter "Windows 10" nämlich nicht mehr der einfache Klick beim Start eines neuen Browsers. Wer im neuen Betriebssystem einen neuen Browser als Standard festlegen will muss den Weg über die Einstellungen im Menü gehen.

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Beard wirft Microsoft vor, den Browser-Wechsel absichtlich erschwert zu haben, man sei "zutiefst enttäuscht, dass Microsoft so einen dramatischen Schritt Rückwärts gemacht habe". Er betont zudem, dass Enttäuschung über die Änderungen nicht daher komme, dass "Firefox" ein Produkt seines Unternehmens ist, sondern dass millionen von Windows-Nutzern in ihre Entscheidungen darüber, welchen Browser sie benutzen möchten, ignoriert werden.

(RPO)
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