Datenweitergabe an Facebook Bis Sonntag können WhatsApp-Nutzer noch widersprechen

Berlin · Der Messenger WhatsApp gibt in Zukunft die Telefonnummer seiner Nutzer an Facebook weiter. Den Nutzern sollen dadurch passendere Werbeanzeigen ausgespielt werden. Wer das nicht will, kann noch bis Sonntag Widerspruch einlegen.

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Foto: Christoph Schroeter

Am Sonntag endet die Widerspruchsfrist: Wer nicht möchte, dass seine Whatsapp-Daten wie die Telefonnummer oder das Nutzungsverhalten für maßgeschneiderte Werbeanzeigen bei Facebook genutzt werden, kann dem widersprechen. Wir erklären, wie das funktioniert.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

  • Beim Lesen der Datenschutzerklärung: Whatsapp-Nutzer erhalten die aktualisierten Datenschutz- und Nutzungsbedingungen von Whatsapp angezeigt. Am unteren Ende des Textes gibt es ein Auswahlkästchen. Entfernt man hier das Häkchen (Android) oder schiebt den Regler nach links (iOS), werden die Daten nach Unternehmensangaben nicht zur Verbesserung von Facebookwerbung genutzt. Anschließend muss man noch auf "Zustimmen" tippen oder kann Whatsapp nicht mehr nutzen.
  • Nachher in den Einstellungen: Wer wie die meisten bei neuen Nutzungsbedingungen reflexartig zustimmt, kann noch bis zu 30 Tage später der Datenweitergabe widersprechen. Dazu geht man in die Einstellungen von Whatsapp unter "Account" und entfernt das Häkchen oder verschiebt den Regler bei "Meine Account-Info teilen".

Das Abschalten der Datennutzung bedeutet nicht, dass diese Daten nicht trotzdem erhoben und an Facebook weitergegeben werden. Nach Informationen von Whatsapp sollen sie aber im Widerspruchsfall nur für Zwecke wie der Verbesserung von Infrastruktur und Zustellsystemen oder der Bekämpfung von Spam oder Missbrauch genutzt werden.

Kritiker monieren, dass Whats-app mit seinen neuen Nutzungsbedingungen das bei der Übernahme durch Facebook abgegebene Versprechen bricht, autark zu bleiben und keine Werbung einzuführen. Dem ist aber nicht so. WhatsApp wird weiterhin wie Instagram als eigene App angeboten. Auch zwischen Instagram und Facebook findet ein Datenaustausch statt. Der Messenger will auch weiter auf klassische Werbebanner verzichten. Allerdings werden Firmen künftig Geschäftskonten anlegen können, um mit Kunden zu kommunizieren. Das kündigte Gründer Jan Koum bereits Anfang des Jahres in Deutschland an. Mit den neuen Nutzungsbedingungen legt WhatsApp die rechtliche Grundlage für die Weiterentwicklung des Messengers.

(hebu/dpa/dafi)
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