Google Fotoscanner im Test Diese App scannt alte Papierfotos

Düsseldorf · Digitalfotos zu verwahren ist kein Problem: Als Datei in einer der vielen Cloud-Angebote sind sie für lange Zeit aufgehoben. Doch was ist mit den guten alten Papierfotos? Die können jetzt mit der neuen Google-App Fotoscanner einfach digitalisiert werden.

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Zugegeben: Google hat mit der App Fotoscanner nichts revolutionär Neues erfunden. Wer seine Papierfotos bewahren will, kann sie auch mit der Digitalkamera abfotografieren, klassisch einscannen oder zur Digitalisierung an ein Fotolabor schicken.

Doch alle drei Methoden haben ihre Nachteile: Beim Abfotografieren werden die Ergebnisse meist schief und krumm, außerdem hat man häufig unerwünschte Reflexionen auf den Bildern. Der Scanner macht das zwar besser, doch ist die Prozedur sehr zeitaufwändig. Und den Job an ein Labor zu delegieren, kann sehr teuer werden.

Das kann die neue Google-App

Eine gute neue Methode ist die jetzt für Android und iOS veröffentliche Fotoscanner-App. Die App erkennt die Umrisse des Bildes, begradigt das Foto, dreht es in die richtige Ausrichtung und entfernt Spiegelungen. Durch einfaches Antippen werden die gescannten Fotos in Google Fotos gespeichert, wo sie gut sortiert, durchsucht, geteilt und als Sicherheitskopie aufbewahrt werden können.

Nachdem das Foto abfotografiert ist, hat man drei Möglichkeiten:

  1. Das Bild kann automatisch optimiert werden,
  2. Es kann einer aus zwölf verschiedenen Filtern ausgewählt
  3. Es können mit den erweiterten Bearbeitungswerkzeugen Belichtung und Farbe beispielsweise in Bezug auf Licht, Schatten und Wärme nachbearbeitet werden.
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Foto: dpa-tmn/Garmin

Die Bearbeitung erfolgt jedoch nicht in der Fotoscanner-App, sondern nach dem Abspeichern des Fotos in Google Fotos. Dazu muss die aktuelle Version auf dem Smartphone installiert sein.

Was uns beim Test der neuen App aufgefallen ist:

  • Sehr gut werden störende Reflexionen aus den gescannten Bildern herausgerechnet
  • Liegen die gescannten Fotos nicht ganz eben auf, erkennt die App das nicht richtig. In den Ecken ist dann die jeweilige Unterlage zu sehen. Folge: Der Rand muss händisch verschoben werden, wodurch dann aber wieder etwas vom Foto abgeschnitten wird.
  • Auf dem iPhone hat sich die App bei der ersten Bearbeitung häufiger aufgehägt.
  • Die Fotos werden in einer Auflösung von 2000 x 1200 oder 1300 (je nach Fotoformat) abgespeichert. Das ist nicht wirklich hochauflösend.
  • Kurioserweise lässt sich die App auf dem Google Pixel mit Android 7.1 nicht installieren. Man bekommt den Hinweis "Dein Gerät ist nicht mit dieser Version kompatibel."
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Foto: Christoph Schroeter

Fazit: Wenn die genannten Probleme noch aus der Welt geschaft werden, kann die App das Digitalisieren von alten Fotos wirklich erleichtern.

Alle, die Dave Eggers Buch "The Circle" mit Schrecken gelesen haben und bei der App an die darin vorhergesagte Funktion "PastPerfect" denken, sollten besser die Finger davon lassen. Mit "PastPerfect" wurden alte Dokumente und Fotos gescannt und ins Netz gestellt, womit eine komplette Historie der Familie einer beliebigen Person aufbereitet werden konnte. Das brachte für viele unangenehme Erkenntnisse.

(csr)
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